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Wirtschaft: Escada stützt überraschend in die Verlustzone

Überraschend starke Einbrüche im US-Geschäft als Folge der dortigen Terroranschläge haben die Münchner Escada AG binnen eines Monats in die Verlustzone gestürzt. Vor Steuern und Zinsen müsse der Damenmodekonzern in der soeben abgelaufenen Periode 2000/01 (31.

Überraschend starke Einbrüche im US-Geschäft als Folge der dortigen Terroranschläge haben die Münchner Escada AG binnen eines Monats in die Verlustzone gestürzt. Vor Steuern und Zinsen müsse der Damenmodekonzern in der soeben abgelaufenen Periode 2000/01 (31. Oktober) zehn Millionen Euro Verlust statt ursprünglich geplanter 50 Millionen Euro Gewinn hinnehmen, sagte Escada-Finanzchef Georg Kellinghusen am Montag. Nach Steuern würden die Defizite rund 25 Millionen Euro betragen.

Noch Ende September hatte der Finanzchef Verluste ausgeschlossen. Die Größenordnung der Geschäftseinbrüche in den traditionell verkaufs- und ertragsstärksten Monaten September und Oktober habe ihn überrascht, gestand er ein. "Der jetzige Einbruch wirft uns ein Jahr zurück," räumte Kellinghusen mit Blick auf die 2000/01 verfehlte Planung ein. Bis Ende August habe Escada dagegen noch voll im Plan gelegen.

In den vergangenen beiden Monaten habe man aber dann vor allem in den USA und auch in Asien unter massiver Kaufzurückhaltung gelitten, meinte Konzernchef Wolfgang Ley. Dieser Effekt hat die Konzernumsätze bereinigt um Zukäufe 2000/01 um ein Prozent auf 845 Millionen Euro reduziert, statt wie geplant ein Zehntel erhöht. Eine positive Überraschung sei, dass für 2001/02 keine wesentlichen Stornierungen von Aufträgen eingegangen seien, betonte Ley.

"Wir werden im laufenden Geschäftsjahr sofort in die schwarzen Zahlen zurückkehren," versprach Kellinghusen. Das soll durch Reduzierung von Kosten und Investitionen sowie den raschen Verkauf defizitärer Geschäftsteile erreicht werden, die etwa ein Drittel des heutigen Escada-Geschäfts ausmachen. Auf der Verkaufsliste stehen die Nebenmarken Laurel, Primera und Kemper. Die dann verbleibende Kernmarke Escada arbeite auch jetzt profitabel, betonte Ley. Die defitzitären Geschäftsteile sollen zum größten Teil noch im Geschäftsjahr 2001/02 abgestoßen werden. In zwei Fällen laufen bereits Verkaufsgespräche. Details der Verhandlungen nannte er nicht. Zugleich würden die Investitionen dieses Jahr von 90 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro reduziert, was die Steichung oder Verschiebung einzelner Projekte wie etwa die Eröffnung neuer Läden beinhalte. Keinesfalls stünde aber das eigene Escada-Filialnetz zur Disposition. Dagegen werde die Werbung zurückgefahren. Insgesamt wollen Kellinghusen und Ley die kurzfristig beeinflussbaren Kosten um rund 35 Millionen Euro abbauen, was bereits im laufenden Geschäftsjahr voll wirksam werden soll.

tmh

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