zum Hauptinhalt

EU-Hilfen: Irland bekommt im Januar Geld

Die europäische Milliardenhilfe für das krisengeschüttelte Irland läuft im Januar an. Moody’s zweifelt an Portugal.

Brüssel - Irland bekommt Geld. Das versicherte die EU-Kommission am Dienstag. Die EU-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Ende November beschlossen, dem hoch verschuldeten Land im äußersten Nordwesten Europas mit insgesamt 85 Milliarden Euro unter die Arme zu greifen. Die EU werde eine erste Anleihe Anfang Januar 2011 herausgegeben. Der Rettungsfonds der Euro-Staaten (EFSF) wolle mit der Geldaufnahme an den Finanzmärkten Ende Januar beginnen. Irland werde im ersten Quartal mit insgesamt knapp zwölf Milliarden Euro geholfen werden.

Die Hilfen sind an strikte Bedingungen gebunden. So muss Dublin sein auf 32 Prozent gestiegenes Haushaltsdefizit bis 2015 unter die erlaubte Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken. Von den Hilfen an Irland entfallen 22,5 Milliarden Euro auf eine Sonderkreditlinie der EU-Kommission und 17,5 Milliarden Euro auf den Euro-Rettungsfonds. Den Rest stellen IWF, Irland selbst und Nicht-Euro-Staaten wie Großbritannien. Irland war zusätzlich unter Druck geraten, nachdem die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des Landes deutlich schlechter eingestuft und ihre Bonitätsnote gleich um fünf Stufen gesenkt hatte.

Inzwischen denkt Moody’s auch über eine Herabstufung des hoch verschuldeten Portugal nach. Eine Absenkung des derzeitigen A1-Ratings um bis zu zwei Stufen sei möglich. Die Experten hegen Zweifel, ob sich das Land künftig an den Kapitalmärkten zu einem vertretbaren Preis refinanzieren kann. Die Zahlungsfähigkeit stehe aber nicht zur Debatte. Der Markt reagierte zunächst gelassen. Der Euro kostete am Nachmittag nahezu unverändert 1,3120 Dollar. „Viele Anleger haben ihre Bücher schon geschlossen“, sagte Ralf Umlauf Analyst der Hessischen Landesbank. dpa/rtr

Zur Startseite