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EU-Kommission: Kampf gegen Energie-Verschwendung

Die EU-Kommission will systematisch gegen die Verschwendung von Energie in Europa vorgehen. So sollen etwa Haushaltsgeräte mit niedrigem Stromverbrauch, benzinsparende Autos oder gut isolierte Häuser gefördert werden.

Brüssel - Mit dem Energiespar-Programm der EU-Kommission sollen die Energiekosten laut EU-Energiekommissar Andris Piebalgs bis 2020 um rund 100 Milliarden Euro pro Jahr sinken. Damit soll auch die EU-Abhängigkeit von Energie-Importen vermindert werden. Umweltverbände begrüßten die Zielsetzungen, kritisierten aber, es fehle an Gesetzesinitiativen, um sie tatsächlich zu erreichen.

In dem Energiesparpaket sind rund 75 Maßnahmen gebündelt. Für den Verbraucher heißt das konkret, dass zum Beispiel elektronische Geräte mit niedrigem Stromverbrauch gefördert werden sollen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem hohen Energieverlust durch den Stand-by-Modus. Der Stand-by-Modus ist dann aktiv, wenn etwa der Fernseher nur mit der Fernbedienung ausgeschaltet wurde, an dem Gerät aber weiterhin das rote Lämpchen brennt.

Europäer verschwenden 20 Prozent der Energie

Die Kommission legt besonderen Wert auf Mindestnormen für Energie-Effizienz bei einer Liste von 14 Produktgruppen. Diese Produkte reichen von Computern bis zur Straßenbeleuchtung. Außerdem dringt die EU-Kommmission auch darauf, den Kohlendioxid-Ausstoß bei Autos bis zum Jahr 2012 wie geplant auf 120 Gramm je Kilometer zu senken, falls nötig mit neuen Gesetzesinitiativen.

Piebalgs erläuterte, die Europäer verschwendeten mindestens 20 Prozent der Energie, die sie verbrauchten. Dabei gehe, wer Energie spare, nicht nur gegen den Klimawandel an. Er mache sich auch unabhängiger von der Einfuhr fossiler Brennstoffe aus dem Ausland. Das Thema Energie steht beim informellen Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im finnischen Lahti weit oben auf der Tagesordnung.

Die Umweltverbände WWF, Friends of the Earth Europe und Greenpeace kritisierten, der Plan weise große Mängel mit Blick auf den Transportsektor auf. So fehlten beispielsweise Anreize, um mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. (tso/AFP)

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