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Wirtschaft: EU-Überweisungen werden billiger Banken streichen Gebühren

Berlin (obu). Für viel Ärger sorgten in den vergangenen Jahren hohe Kosten bei Auslandsüberweisungen.

Berlin (obu). Für viel Ärger sorgten in den vergangenen Jahren hohe Kosten bei Auslandsüberweisungen. Die Postbank prescht nun im Namen der Kunden vor und gab bekannt, vom 1. Juli 2003 an alle Überweisungen von Privatkunden in EULänder kostenlos abzuwickeln. Damit werde eine entsprechende EU-Verordnung umgesetzt. Und die Postbank geht sogar noch ein bisschen weiter: Überweisungen in Länder, die zwar der EU angehören, aber den Euro nicht als Währung eingeführt haben, bietet das Institut ebenfalls gratis an. Auch bei einer Überschreitung der Höchstgrenze der Verordnung von 12500 Euro erhebt die Postbank zukünftig keine Kosten.

Unterdessen zeichnete sich ab, dass das Vorgehen der Postbank Schule machen wird. Auf Anfrage hieß es bei der Bankgesellschaft Berlin zwar, derzeit sehe man keinen Grund, die bisherigen Regelungen zu ändern. Die zur Bankgesellschaft gehörende Sparkasse und die Berliner Bank hätten erst vor Kurzem ihr Kostenmodell reformiert, hieß es zur Erklärung. Dabei komme es auf die Art des Kontos an, ob die EU-Überweisungen gratis oder kostenpflichtig sind. Weitere Kreditinstitute wie beispielsweise Deutsche, Dresdner und Commerzbank kündigten am Montag an, wie die Postbank die Gebühren senken zu wollen.

Nach Ansicht von Verbraucherschützern bleibt allerdings abzuwarten, ob die Banken wirklich ganz auf diese Gebührenquelle verzichten. Den Instituten stünden dabei verschiedene Hintertürchen offen. „Es könnte zum Beispiel sein, dass künftig bei Empfängern von Überweisungen – neben den Kosten für den Absender – zusätzlich Gebühren anfallen“, sagte Manfred Westphal, Finanzexperte vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

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