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Wirtschaft: Euro fällt tief – und steigt wieder leicht Erster Notkredit fließt

am Dienstag nach Athen

Berlin - Der Euro ist am Montag bis auf ein Rekordtief von 1,224 Dollar abgestürzt – den tiefsten Stand seit April 2006. Danach folgte jedoch eine schnelle Erholungsphase, die den Kurs zeitweise bis auf 1,241 Dollar steigen ließ. An der Berg- und Talfahrt zeigt sich, wie unruhig die Märkte auf die immer noch akute Krise des europäischen Währungsraums reagieren. Am Abend ging es bereits wieder abwärts auf 1,239.

Beruhigend hatten Nachrichten gewirkt, nach denen Griechenland an diesem Dienstag die ersten Notkredite erhalten soll. Die Regierung könnte demnach über 14,5 Milliarden Euro verfügen, wie aus Kreisen des Finanzministeriums in Athen zu erfahren war. Das Geld ist Teil des Hilfspakets von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF). In diesem Jahr kann Griechenland auf insgesamt bis zu 35 Milliarden Euro zurückgreifen, in den kommenden drei Jahren auf insgesamt 110 Milliarden Euro. Die Notkredite erreichen das Land in buchstäblich letzter Minute: Am Mittwoch muss Athen Altschulden in Milliardenhöhe zurückzahlen. Dafür aber benötigt die Regierung neues Geld, das sie nun erhält. Griechenland hatte um 20 Milliarden Euro Notkredite gebeten: 5,5 Milliarden Euro erhielt die Regierung vom IWF am Mittwoch, die 14,5 Milliarden Euro von den Euro-Staaten fehlten noch.

Volkswirte geben nach der zwischenzeitlichen Erholung des Euro-Kurses keine Entwarnung. „Die Marktteilnehmer haben sich von den früheren Beistandsbekundungen und auch vom umfassenden Rettungspaket für Griechenland immer nur vorübergehend beruhigen lassen“, fürchten die Experten der BHF- Bank. „Jedes Mal testeten sie die Vereinbarungen der Politik an ihrer Umsetzung in der Realität und erzwangen weitere Maßnahmen und Zugeständnisse – beim neuen großen Euro-Schutzschirm dürfte das nicht anders sein.“ Die Bundesregierung will das deutsche Gesetz für den 750-Milliarden-Rettungsschirm zur Stabilisierung des Euro am Mittwoch im Bundestag einbringen. Man geht davon aus, dass am Freitag im Parlament über das Rettungsgesetz abgestimmt wird. mot/AFP

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