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Wirtschaft: Euro steigt nach Inflationsdaten Börse erwartet zweiten Zinsschritt in den USA

Berlin Die Verbraucherpreise in den USA sind im Juni stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Mai fiel der Anstieg der Inflationsrate aber niedriger aus.

Berlin Die Verbraucherpreise in den USA sind im Juni stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Mai fiel der Anstieg der Inflationsrate aber niedriger aus. Stärkere Beachtung an den Märkten fand am Freitag allerdings die Kernrate der Inflation, bei der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt werden. Sie ging überraschend stark zurück.

Dies stütze die Einschätzung der US-Notenbank Fed, dass die zuletzt etwas höhere Teuerung vorübergehender Natur gewesen sein dürfte, sagten Beobachter. Daher wurden die Inflationsdaten vom Freitag an den Märkten als Entwarnung gewertet. „Das hat zunächst die Märkte beruhigt“, sagte ein Händler. „Jetzt können wir wohl davon ausgehen, dass die Fed beim nächsten Mal die Leitzinsen erneut um einen viertel und nicht um einen halben Punkt erhöhen wird.“

Nach Bekanntgabe der Inflationsdaten stieg der Kurs des Euro kräftig auf ein neues Vier-Monats-Hoch. Am Abend kostete der Euro 1,2449 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag bei 1,2353 Dollar festgelegt. Der an den Finanzmärkten beachtete Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan lag im Juli leicht unter den Schätzungen der Volkswirte.

Die US-Verbraucherpreise sind im Juni saisonbereinigt um 0,3 Prozent gegenüber Mai gestiegen. Im Vergleich zum Juni 2003 kletterten sie um 3,3 Prozent, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Die Kernrate stieg um 0,1 Prozent im Vergleich zum Mai, in dem sie um 0,2 Prozent gestiegen war. Experten hatten für Juni insgesamt einen Preisauftrieb von 0,2 Prozent erwartet. Im Mai waren die Verbraucherpreise mit 0,6 Prozent so stark gestiegen wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Anzeichen für eine Inflation hatten die Fed Ende Juni zu einer Erhöhung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent veranlasst. Mögliche Hinweise auf weitere Zinsschritte werden am kommenden Dienstag erwartet, wenn Notenbankchef Alan Greenspan vor dem Bankenausschuss des Senats seinen halbjährlichen Ausblick auf die US- Wirtschaftsentwicklung gibt.

Das Verbraucherpreisniveau in der Euro-Zone ist im Juni zum Vormonat etwa gleich geblieben, was die Erwartungen von Volkswirten bestätigte. Die Jahresteuerung ging dagegen leicht von 2,5 Prozent im Vormonat auf 2,4 Prozent zurück. Das teilte das Europäische Statistikamt am Freitag mit. Die Jahresteuerung lag damit den zweiten Monat über der Zwei-Prozent-Marke. Die EZB sieht bei einer Jahresteuerung von knapp unter zwei Prozent mittelfristig Preisstabilität gewährleistet. Stärkster Preistreiber waren nach Angaben der Statistiker die gestiegenen Kosten für Benzin und Diesel. Tsp

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