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Wirtschaft: Euro: Währung rutscht wieder unter 0,86 Cent

Die Finanzminister der Euro-Gruppe unterstützen die Interventionen der Europäischen Zentralbank zugunsten eines stärkeren Euros. "Er nutzt der Weltwirtschaft und der Europäischen Union", sagte der französische Finanzminister und derzeitige Vorsitzende der Eurogruppe Laurent Fabius gestern in Brüssel nach einer Sitzung der Euro-Gruppe.

Die Finanzminister der Euro-Gruppe unterstützen die Interventionen der Europäischen Zentralbank zugunsten eines stärkeren Euros. "Er nutzt der Weltwirtschaft und der Europäischen Union", sagte der französische Finanzminister und derzeitige Vorsitzende der Eurogruppe Laurent Fabius gestern in Brüssel nach einer Sitzung der Euro-Gruppe. Die Interventionsserie zeige, wie groß die Wachsamkeit der EZB hinsichtlich der Wechselkurse sei. Die Interventionen seien auch nicht schlecht durchgeführt worden. Ob sie erfolgreich seien, sei jedoch "die Frage", so Fabius.

Die Finanzminister reagierten erkennbar besorgt auf das zum Teil sehr tiefe Abrutschen des Kurses der europäischen Währung. Bundesfinanzmister Eichel sagte: "Der Euro hat Aufwertungspotential. Das wird immer deutlicher". Nach der Interventionswelle der Europäischen Zentralbank der vergangenen Tage ist der Euro erstmals wieder unter 86 Cent gesackt. Die EZB setzte den Referenzkurs der Gemeinschaftswährung am Dienstag auf 85,87 Cent fest. Zum letzten Mal hatte dieser Kurs am vergangenen Mittwoch die Marke von unter 86 Cent unterschritten. Der Euro reagierte auch auf Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing. Die Märkte seien enttäuscht darüber, dass Issing sich am Dienstag nicht zu Interventionen geäußert habe, hieß es im Handel. Zuvor hatte der Euro bereits auf die schwächer als erwartet ausgefallenen deutschen Produktionszahlen mit leichten Kursverlusten reagiert.

Einen Tag bevor die Fortschrittsberichte der EU-Kommission über den Stand der Beitrittsvorbereitungen veröffentlicht werden, befassten die Finanzminister sich auch mit der "Wechselkurs-Strategie" für die zukünftigen EU-Mitgliedsstaaten. Eichel betonte, dass die Kandidatenstaaten die Maastricht-Kriterien strikt einhalten müssen. Voraussetzung sei darüber hinaus auch, dass ihre Wirtschaft international wettbewerbsfähig sei. Die Finanzminister hätten nicht vor, neue Hürden für die Kandidatenstaaten zu errichten. Aber sie würden sich ein Urteil darüber bilden, ob die bisher formulierten Kriterien erfüllt wären.

Die Finanzminister beschlossen eine Wechselkursstrategie für die Beitrittskandidaten, die drei Phasen vorsieht. In der ersten aktuellen Phase, können die Kandidaten den Wechselkurs selbst bestimmen. In der Phase zwischen dem Beitritt zur EU und dem Beitritt zur Euro-Gruppe müssen sie die zweijährige Mitgliedschaft im Wechselkursmechanismus EWS II akzeptieren. Mit der Teilnahme am Euro müssen die Kandidaten die Maastricht-Kriterien von 1991 erfüllen.

msb

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