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Wirtschaft: Eurofighter: Milliardenauftrag für den Kampfjet

Griechenland kauft 60 Maschinen des Kampfjets Eurofighter im Wert von rund zehn Milliarden Mark. Zusätzlich vereinbart wurden Optionen über 30 weitere Flugzeuge.

Griechenland kauft 60 Maschinen des Kampfjets Eurofighter im Wert von rund zehn Milliarden Mark. Zusätzlich vereinbart wurden Optionen über 30 weitere Flugzeuge. Nach Angaben der Vorstandsvorsitzenden des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Rainer Hertrich und Philippe Camus, sind die Verträge paraphiert und die Verhandlungen abgeschlossen. Die EADS baut den Eurofighter gemeinsam mit Partnern aus Großbritannien (BAE Systems) und Italien (Alenia).

Dieser bisher größte Rüstungsauftrag Griechenlands ist im Land nicht unumstritten, weil er den ohnehin durch hohe Rüstungsausgaben gebundenen Staatshaushalt weiter belastet. Deswegen hat die Industrie jetzt offensichtlich bei den Zahlungsmodalitäten deutliche Zugeständnisse gemacht. Zugesagt wurde auch die Einbindung regionaler Hersteller, inklusive einer Endmontagelinie in Griechenland. "Der Auftrag ist für uns von besonderer Bedeutung, weil er der erste echte Exporterfolg für den Eurofighter ist", erklärte Camus. Die Partnerländer Deutschland, Spanien, Großbritannien und Italien haben gemeinsam 620 Maschinen in Auftrag gegeben. Interesse am Eurofighter, hätten zahlreiche weitere Länder, darunter Norwegen, die Niederlande, die Tschechische Republik, Australien oder Korea.

Dieser große Rüstungsauftrag ist ein weiterer wichtiger Schritt der EADS in ihrem Bemühen, die Abhängig vom zivilen Airbus-Geschäft zu verringern. Die zivilen Verkehrsflugzeuge tragen bisher rund 90 Prozent zum Gewinn des Unternehmens bei. EADS ist mit 80 Prozent an Airbus beteiligt. Bis Juni diesen Jahres, so die Erwartung der EADS, soll auch der Vertrag über die Bestellung des militärischen Transportflugzeugs A 400M unterzeichnet sein. Es arbeiten dabei acht europäische Länder zusammen, die nach einheitlichen Kriterien 229 Flugzeuge bestellen wollen. Der Auftrag hat ein Volumen von 15 bis 20 Milliarden Euro. "Dieses Programm ist geradezu beispielhaft für zukünftige Kooperationen bei Rüstungsbeschaffungen in Europa", sagte EADS-Chef Camus. Denn hier werden nicht mehr Verträge mit einzelnen Staaten, sondern zentral mit der europäischen Beschaffungsagentur OCCAR abgeschlossen. Damit kann die Industrie effizienter produzieren und entwickeln und die Kosten senken. Für das europäische Unternehmen sei das Entstehen eines einheitlichen Veteidigungsmarktes von großer Bedeutung. "Die Politiker haben uns gedrängt, die Industrie europaweit zu konsolidieren, aber es gibt noch keinen europäischen Kunden und erst Ansätze eines einheitlichen Beschaffungsmarktes", klagt Hertrich. In einigen Jahren müsse 90 Prozent der Beschaffung in internationalen Kooperation liegen. Denn die Fusionen in der Rüstungsindustrie gehen zügig weiter.

Während das Exportgeschäft mit dem Eurofighter langsam anläuft, ist auch die Produktion des Airbus ein gutes Stück vorangeschritten. Bereits zwei Tage nach der Aufhebung des Baustopps für die Erweiterung des Airbus-Geländes in Hamburg-Finkenwerder haben am Donnerstag die ersten Arbeiten zur teilweisen Aufschüttung des Naturschutzgebiets Mühlenberger Loch begonnen. Von einer Barkasse aus wurde mit einem symbolischen Glockenschlag das Startzeichen für den ersten Rammschlag gegeben.

Bis zum 1. November sollen 140 Hektar Nutzfläche in der Elbbucht aufgeschüttet werden, so dass auf dem neu gewonnenen Gelände die erste Halle für den Bau des Großraumflugzeugs A 380 errichtet werden kann. Die Erweiterung des Geländes soll im Jahr 2004 abgeschlossen, der Super-Airbus erstmals 2005 montiert werden. Airbus will in den nächsten Jahren im Hamburger Werk rund 2000 neue Arbeitsplätze schaffen.

cbu, kol

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