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Wirtschaft: Europa lässt sich Zeit

Europas offene Grenzen erleichtern vieles: Tourismus, Handel und – leider – den Terrorismus. Die europaweit koordinierten Verhaftungen am letzten Dienstag zeigen, wie effektiv die Polizei arbeiten kann.

Europas offene Grenzen erleichtern vieles: Tourismus, Handel und – leider – den Terrorismus. Die europaweit koordinierten Verhaftungen am letzten Dienstag zeigen, wie effektiv die Polizei arbeiten kann. Am selben Tag haben EUVertreter Griechenland, Italien und Deutschland kritisiert, weil sie bei der Einführung von Antiterrormaßnahmen zu langsam vorgehen. Den europäischen Haftbefehl haben die Staaten noch nicht umgesetzt. Athen und fünf andere Staaten haben noch keine Länder übergreifenden Ermittlungsteams gebildet – kurz vor Olympia ein schlechtes Zeichen. Die säumigen Mitglieder müssen unter Druck gesetzt werden.

Es brauchte die Anschläge von Madrid, um Europa aufzurütteln. Mit zwölf Millionen Moslems und der Nähe zu Arabien sollte sich Europa so verletzbar fühlen wie die USA. Dennoch sind die Anti-Terror-Gesetze des deutschen Innenministers Otto Schily umstritten. Deutschlands Föderalismus verhindert eine zentrale Polizei-Koordination. Diese Sicherheitslücken ermöglichen Zellen wie die um Mohamed Atta, den Chef-Terroristen des 11. September. Europa braucht mehr Erfolge wie die Festnahme des ägyptischen Waffenexperten Sayed Ahmed am Dienstag, der als Schlüsselfigur der Anschläge in Madrid gilt. Ein guter Anfang, aber eben nur ein Anfang.

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