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Wirtschaft: Europäische Union: Griechenland ist das zwölfte Mitglied der Euro-Zone

Während die Dänen "Nein" zum Euro sagten und auch die Briten bisher ihr Pfund Sterling nicht hergeben wollen, ist Griechenland seit dem 1. Januar 2001 das zwölfte Mitglied der Euro-Zone.

Während die Dänen "Nein" zum Euro sagten und auch die Briten bisher ihr Pfund Sterling nicht hergeben wollen, ist Griechenland seit dem 1. Januar 2001 das zwölfte Mitglied der Euro-Zone. In nur vier Jahren hat sich das einst von hoher Inflation geplagte Land für die Währungsunion wirtschaftlich getrimmt und im vergangenen Jahr die Beitrittskriterien erfüllt. Ministerpräsident Costas Simitis sagte in seiner Neujahrsansprache, der Euro-Beitritt werde Griechenland größere Stabilität bescheren. Analysten warnen jedoch vor einem Anstieg der Inflation, weil die griechische Notenbank den Leitzins in kurzer Zeit auf das Zinsniveau der Euro-Zone absenken musste.

"Wir alle wissen, dass uns der Beitritt in die Euro-Zone größere Stabilität garantiert und neue Horizonte eröffnet", sagte Simitis. "Mit Geduld und Ausdauer schaffen wir eine bessere Zukunft für unsere Kinder." Finanzminister Yannos Papadoniou bezeichnete den Beitritt als großen moralischen Ansporn. Die Zukunft Griechenlands müsse jedoch durch Strukturreformen und Haushaltsdisziplin gesichert werden. "Es ist wie beim Fußball, wenn man in die erste Liga aufsteigt. Man muss härter um den Klassenerhalt kämpfen", sagte Papadoniou.

Eigentlich wollte Griechenland schon ab dem Start der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion am 1. Januar 1999 dabei sein. Doch beim ersten Test 1998 erfüllte das Land die Kriterien des Maastrichter Vertrages in Bezug auf Inflation, Zinsen, Wechselkurs und Staatsverschuldung noch nicht. Im Mai 2000 gaben dann Europäische Kommission und Europäische Zentralbank grünes Licht. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union fällten auf ihrem Gipfel in Porto im Juni dann ein positives Votum. Im März 2000 hatte die Inflationsrate mit einem Zwölfmonatsdurchschnitt von 2,0 Prozent unter dem Euro-Schwellenwert von 2,4 Prozent gelegen. Wechselkurs und Zinsen hatten in Einklang mit den Vorgaben gestanden. Auch die Defizitquote hatte mit 1,6 Prozent unter der Grenze von drei Prozent gelegen. Nur die Gesamtverschuldung lag mit knapp über 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) noch deutlich über dem Schwellenwert von 60 Prozent. Doch bei diesem Kriterium waren die EU-Politiker schon bei einigen Kandidaten der ersten Beitrittsländer nachsichtig gewesen - unter anderem bei Deutschland.

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