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Wirtschaft: Ex-Bahn-Manager muss sich vor Gericht verantworten 61-Jähriger soll 1,5 Millionen Euro Bestechungsgeld kassiert haben

Frankfurt (Main) (AP/rtr). Im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre bei der Bahn hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Main) einen früheren Bahn-Manager wegen Bestechlichkeit und Untreue angeklagt.

Frankfurt (Main) (AP/rtr). Im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre bei der Bahn hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Main) einen früheren Bahn-Manager wegen Bestechlichkeit und Untreue angeklagt. Der 61-jährige ehemalige Hauptabteilungsleiter soll die Bahn zwischen 1995 und 1999 um insgesamt rund 16,4 Millionen Euro geschädigt haben, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Der Angeklagte soll Dienstleistern und Zulieferern Vorteile verschafft und dafür Geld und andere Leistungen in Höhe von über 1,5 Millionen Euro kassiert haben.

Dem Angeklagten, der seit seiner Festnahme im Oktober 2001 in Untersuchungshaft sitze, drohe eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Neben dem Bahnangestellten würden drei Unternehmer wegen Bestechung und Beihilfe zur Untreue angeklagt.

Die Deutsche Bahn AG begrüßte, dass es jetzt zur Anklage kommt und kündigte auch zivilrechtliche Klagen gegen den ehemaligen Mitarbeiter an. Die jetzt verfolgten Fälle wurden von der Bahn selbst zur Anklage gebracht, wie das Unternehmen betonte.

Der ehemalige Bahnangestellte war den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge als Hauptabteilungsleiter für den Einkauf und die Logistik von Oberbaumaterialen wie Schwellen und Weichen zuständig. Er soll eine stille Beteiligung an einer Transportfirma eines der Mitangeklagten erhalten haben, die Materialien zu den Baustellen der Bahn brachte. Dabei soll der Beschuldigte dafür gesorgt haben, dass dieses Unternehmen praktisch eine Monopolstellung erhielt. Für die stille Beteiligung soll ihm das Anrecht auf ein Viertel des Gewinns der Firma eingeräumt worden sein.

Zudem soll der Beschuldigte Spezialwaggons der Bahn weit unter Wert an die Firma eines weiteren Mitangeklagten verkauft haben. Diese Waggons habe die Bahntochter DB Cargo dann zurückgemietet. Allein den Schaden der Deutschen Bahn aus diesem Geschäft schätzt die Staatsanwaltschaft auf rund 12,3 Millionen Euro. Als Gegenleistung für das Geschäft soll der Angeklagte Flüge, die Beteiligung an einem Weingut in Südafrika und mehrere Hunderttausend Euro erhalten haben.

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