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Wirtschaft: Existenzgründer lassen sich nur ungern helfen

BERLIN (fbe).Unternehmensgründer nehmen auch dann staatliche Hilfe nur zögernd in Anspruch, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht.

BERLIN (fbe).Unternehmensgründer nehmen auch dann staatliche Hilfe nur zögernd in Anspruch, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht.Darauf wies Joachim Lesser, Vorstandsmitglied der Deutschen Ausgleichsbank (DtA), beim Jahrespressegespräch am Montag in Berlin hin.Obwohl Finanzierungsprobleme bei den Existenzkrisen ganz oben stünden, beanspruche nur jeder zweite Gründer in den neuen und jeder fünfte Gründer in den alten Ländern deshalb staatliche Finanzierungshilfen.

Die bundeseigene DtA habe als Gründer- und Mittelstandsbank deshalb eine verbesserte Beratung zur Unterstützung bei Finanzproblemen entwickelt.Immerhin sähen sich zwei Drittel der Firmenchefs nach dem Start mit Problemen konfrontiert, die sie aus eigener Kraft nicht bewältigen könnten.Die Gründe, warum sie trotzdem die Hilfe der DtA bisher nicht beanspruchten, sieht Lesser in unzureichender Information über die Beratungsangebote oder in der Angst, ihre Rolle als "Herr im Haus" zu verlieren.

Dazu kommt, daß die Kommunikation zwischen Hausbanken und den Krisenunternehmen oft nicht mehr stimmt.Eine Umfrage unter Betrieben, die von der DtA betreut werden, ergab, daß nur jeder fünfte Unternehmer ein ungetrübtes Verhältnis zu seiner Hausbank hat.Dies liege aber nicht nur an den Kreditinstituten, die in Krisensituationen häufig zu spät oder gar nicht informiert werden.Von Anfang an gestalte sich die Kommunikation zwischen Gründer und Bank schwierig.Dabei sei die Qualität der Beratung von Filiale zu Filiale sehr unterschiedlich, beklagt Lesser.Immer wieder kommen Gründer ohne fertiges Konzept oder ausreichende Qualifikationen zu ihrer Hausbank.

Eine Studie, die von der Fachhochschule Trier in Zusammenarbeit mit der DtA erstellt wurde, zeigt, welche Unterstützung die Existenzgründer von den Beratern erwarten und welche Verbesserungsmöglichkeiten es für die Zusammenarbeit gibt.Wichtig ist danach die intensivere Zusammenarbeit der verschiedenen Beratungsinstanzen.Der Aufbau eines koordinierten Informations-, Beratungs-und Qualifikationssystems, in dem sich die verschiedenen Kreditgeber und Berater ergänzen, sei notwendig.Es könne dem Gründer dabei helfen, herauszufinden, wo er am ehesten Hilfe für seine konkreten Probleme abrufen könne.Konzeptionelle Vorbereitung und konstante Beratung in der Anlaufphase erleichtern Gründern den Start in die Selbständigkeit, sagt Lesser.

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