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Wirtschaft: Existenzgründer weiter im Aufwind

BERLIN (lvt/rtr).Der Trend zur Gründung eines eigenen Unternehmens hält an.

BERLIN (lvt/rtr).Der Trend zur Gründung eines eigenen Unternehmens hält an.Die Zahl der Selbständigen in Deutschland hat nach einer Erhebung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) seit 1990 kontinuierlich zugenommen.Gegenwärtig seien etwa zehn Prozent der Erwerbstätigen oder 3,53 Millionen Menschen selbständig, heißt es im jüngsten DIW-Wochenbericht.Zwischen 1990 und 1996 habe es insgesamt zwei Millionen Existenzgründer gegeben.Dem stünden 1,6 Millionen Menschen gegenüber, die ihre Selbständigkeit aufgegeben hätten.

Die große Mehrheit der Existenzgründer, nämlich 1,48 Millionen oder 73 Prozent, machten sich der DIW-Studie zufolge in den alten Bundesländern selbständig.Knapp ein Drittel seien als Freiberufler tätig, zwei Drittel als Gewerbetreibende.In Westdeutschland sei beim Berufseinstieg der Weg in die Selbständigkeit eine große Alternative zur Aufnahme einer abhängigen Beschäftigung gewesen.In den neuen Ländern habe der Übergang in die Selbständigkeit aus einer abhängigen Beschäftigung überwogen.Auch habe hier der Anteil der selbständigen Gewerbetreibenden mit 75 Prozent noch höher gelegen.Die überwiegende Mehrheit der Existenzgründer sei vorher angestellt gewesen.14 Prozent der Selbständigen aus dem Westen und 16 Prozent aus dem Osten seien vorher arbeitslos gewesen.Knapp zwei Drittel der neuen Betriebe im Westen und etwa 62 Prozent im Osten hätten nach fünf Jahren noch bestanden, erklärte das DIW.

Wer seit 1990 auf Eigenständigkeit setzte, war im Schnitt 36 Jahre und hatte eine abgeschlossene Berufsausbildung oder - weniger häufig - einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluß.Zwei von drei Existenzgründern waren Männer.Während der Anteil weiblicher Selbständiger im Westen 34 Prozent betragen habe, seien es im Osten 41 Prozent.Darin spiegele sich die höhere Erwerbsneigung ostdeutscher Frauen wider.

Es habe in den Jahren aber auch einen großen, teils altersbedingten Abgang aus der Eigenständigkeit gegeben.Bei den Hilfen für Existenzgründungen sollte deshalb neben der Förderung für neue Unternehmen laut DIW die aktive Unterstützung bei Übenahme von Altbetrieben verstärkt werden.Das DIW empfiehlt, Bund, Ländern und Kommunen, die bestehenden Förderinstrumente für Existenzgründer künftig noch stärker zu nutzen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat unterdessen einen wachsenden Trend zur Scheinselbständigkeit auf dem Arbeitsmarkt festgestellt.Eine Fachtagung des DGB Berlin-Brandenburg beschäftigt sich am Donnerstag mit dem Thema.Angesichts der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland versuchen nach Gewerkschaftsangaben mittlerweile bundesweit eine Million Menschen, als Pseudo-Unternehmer ohne Schutzrechte mit doppeltem Risiko ihre Existenz zu sichern.Auch in der Region nimmt nach DGB-Angaben die Zahl der sogenannten Scheinselbständigen zu.

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