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Wirtschaft: Expo 2000

Wirtschaftsminister Günter Rexrodt, FDP, vertritt den Bund im Aufsichtsrat der Veranstaltungsfirma Expo 2000 Deutschland GmbH.Mit ihm sprach Jobst-Hinrich Wiskow.

Wirtschaftsminister Günter Rexrodt, FDP, vertritt den Bund im Aufsichtsrat der Veranstaltungsfirma Expo 2000 Deutschland GmbH.Mit ihm sprach Jobst-Hinrich Wiskow.

TAGESSPIEGEL: Wieso kommt es Ihnen so darauf an, daß die Expo-Veranstaltergesellschaft keine Verluste macht?

REXRODT: Wir wollen zeigen, daß sich eine Großveranstaltung auch ohne staatliche Zuschüsse ausrichten läßt.Die Geschäftsführung hat den Auftrag, eine schwarze Null zu erwirtschaften.

TAGESSPIEGEL: Das ist offenbar in weite Ferne gerückt, weil das Finanzministerium die dafür notwendige Steuerbefreiung aus dem Kartenverkauf nicht genehmigt hat.

REXRODT: Das ist seit langem bekannt.Ich werde mich dennoch dafür einsetzen, daß ein Weg gefunden wird, daß die Expo dafür keine Steuern wird zahlen müssen.Aber das entscheidet nicht über das Wohl und Wehe dieser Veranstaltung.

TAGESSPIEGEL: Sondern was?

REXRODT: Der erste Aspekt ist, daß diese Expo ein Erfolg für Deutschland wird, daß Investitionen Arbeitsplätze schaffen, daß Deutschland sich weltweit gut präsentiert.Der zweite Aspekt ist die schwarze Null.

TAGESSPIEGEL: Ist das auch die Reihenfolge der Ziele?

REXRODT: Nein.Darüber ist der Aufsichtsrat auch einer Ansicht.

TAGESSPIEGEL: Aber Aufsichtsrats-Chef Helmut Werner ist es doch egal, ob die Expo GmbH ein paar Mill.DM Verlust erwirtschaftet?

REXRODT: Das mag eine flotte Formulierung sein.Alle im Aufsichtsrat wollen beweisen, daß wir dieses Projekt ohne Steuergelder finanzieren können.

TAGESSPIEGEL: Verluste drohen auch, weil viele Unternehmen sich selbst 660 Tage vor dem Start noch zurückhalten, als Sponsoren aufzutreten.

REXRODT: Es sind schwierige Verhandlungen, aber ich bin optimistisch.

TAGESSPIEGEL: Immerhin guckt sich Roland Berger die Expo derzeit ganz genau an.

REXRODT: Die Planung der Expo GmbH wird derzeit überarbeitet - mit externem Sachverstand.Dort werden Chancen und Risiken überprüft, und am Ende ziehen wir die Konsequenzen.

TAGESSPIEGEL: Könnte das auch die Absage der Expo sein?

REXRODT: Nein.

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