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Wirtschaft: Expo in Lissabon rutscht tief in die roten Zahlen

LISSABON (ze).Die Weltausstellung in Lissabon rutscht immer tiefer in die roten Zahlen.

LISSABON (ze).Die Weltausstellung in Lissabon rutscht immer tiefer in die roten Zahlen.Nach gut der Hälfte der Zeit der Expo, die noch bis Ende September ihre Tore offen hat, sind weniger als die Hälfte der einkalkulierten Besucher zu der riesigen Meeres-Show gekommen.Bislang zählten die Organisatoren rund drei Millionen Menschen auf dem Gelände am Ufer des Tejo-Flusses, weniger als 50 000 am Tag.Erwartet hatten die Veranstalter jedoch 100 000 bis 150 000 täglich.In den ersten Ausstellungs-Wochen machten die Expo-Manager das schlechte Wetter für den Reinfall verantwortlich.Dann hieß es, wegen der Hitze würden die Leute lieber zum Strand als zur Expo mit dem Thema "Ozeane - Erbe für die Zukunft" fahren.Jüngst mußten die Organisatoren bekennen: "Unsere Studien waren zu optimistisch."

Das gilt genauso für die Hotels in Lissabon, die zunächst stolz verkündeten, auf lange Sicht ausgebucht zu sein, jetzt aber plötzlich werben: "Wir haben noch Zimmer frei".Wahr ist wohl auch, daß diese Expo - wie die meisten ihrer Vorgänger - daran krankt, letztlich doch wieder nur eine Mischung aus Kirmes, Aqualand und Kulturmesse zu sein.Jedenfalls beklagen sich Besucher darüber, daß die Weltausstellung nichts anderes sei als ein "einfacher Markt für Kunsthandwerk und ein sich wiederholendes Festival von Videos über die Ozeane".Außerdem stöhnen die Touristen über lange Schlangen vor dem attraktiven "Ozeaniarium", Wucherpreise für Getränke sowie den Mangel von Schatten im aufgeheizten Expo-Viertel.Für gut befunden wurde hingegen in den Expo-Umfragen das allgemeine Ambiente und die kühne Architektur einiger Ausstellungspaläste.Doch nicht mal die Organisatoren glauben, daß dies reicht, um noch die erhofften Massen anzuziehen.Und so versucht man mit einem attraktiven Abendprogramm und weltberühmten Popstars zu retten, was zu retten ist.Für Konzerte verpflichtet wurde etwa Joe Cocker.Auch Flamenco-Gott Joaquín Cortés soll tanzen.Außerdem soll der Eintritt nach acht Uhr abends noch mal deutlich billiger werden.

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