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Deutschland exportiert so viele Waren wie nie.

© dpa

Export: Rekord als Warnung

Deutschland exportiert so viele Waren wie nie. Das sind gute Nachrichten. Allerdings kann aus einem Rekord schnell ein Negativrekord werden. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Simon Frost

Was hat die Wirtschaft gezetert, als im vergangenen Jahr die ersten Sanktionen gegen Russland verhängt wurden. Die Exporte werden einbrechen, hieß es aus den Lobby-Verbänden, die Weltwirtschaft wird Schaden nehmen, den ehemaligen Exportweltmeister Deutschland wird es am härtesten treffen. Und nun? Zugegeben, zum Weltmeistertitel dürfte es nicht gereicht haben. Aber das war bei Konkurrenten wie China und dem wieder erstarkten Amerika klar. Gleichwohl steht am Ende ein Rekord.

Aus Rekorden werden schnell Negativrekorde

Waren im Wert von 1134 Milliarden Euro haben deutsche Unternehmen 2014 ins Ausland verkauft. Das ist mehr als je zuvor. Das ist auch mehr, als Wirtschaftsforscher erwartet haben. Die Gründe: Der Euro ist schwach, die Energiepreise niedrig. In den USA brummt die Konjunktur, ebenso in Großbritannien. Und Krisenländer wie Portugal und Spanien fassen Tritt.

Also, alles im Lot. Auf den zweiten Blick jedoch sind die Risse sichtbar. Das Minus bei den Russland-Ausfuhren liegt bei fast einem Fünftel. Mit schlimmen Folgen für Unternehmen, deren Hauptabnehmer im Osten sitzen. Die Überraschung der Wirtschaftsforscher sollte eine Warnung sein: Ohne die Überlagerungseffekte Euro und Erdöl können aus Rekorden ganz schnell Negativrekorde werden.

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