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Simon Schäfer, Mitgründer der Factory in Berlin-Mitte, in der zum Beispiel Soundcloud sitzt.

© dapd

Factory: Gründen in der Fabrik

Google wird Partner der Berliner Factory, wo aus Start-ups erfolgreiche Unternehmen werden sollen.

Im Moment stehen hier nur die nackten Backsteinmauern. Alle Fenster sind herausgebrochen. Der Lärm der Presslufthämmer füllt die leeren Etagen. Wo früher Bier gebraut wurde, sollen künftig aus Start-ups international erfolgreiche Unternehmen entstehen. Nur einige kleinere Gebäude im neuen Gründerzentrum „Factory“ am ehemaligen Mauerstreifen in Mitte sind fertig. Einige Firmen sind schon eingezogen. Eine Unternehmerschule ist ebenso geplant wie Veranstaltungsräume, ein Fitnessstudio, ein Café und ein Basketballfeld. Die Gründer sollen hier ideale Arbeitsbedingungen finden, sich vernetzen, Ideen austauschen und von erfahrenen Unternehmern lernen. Im zweiten Quartal 2013 soll die Factory fertig sein.

Die Idee zu dem Projekt hatte die Investmentgesellschaft JMES, hinter der der Unternehmer Udo Schloemer steht. Schloemer und drei weitere Finanziers haben einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investiert, um die Immobilie zu entwickeln. JMES (ausgesprochen James) hat selbst bereits insgesamt 5,5 Millionen Euro Risikokapital in 26 Start-ups gesteckt. Die Factory ist aber offen für alle, sagt Mitgründer Simon Schäfer.

Google ist Partner des Projekts

Ein Partner des Projekts ist der Internetkonzern Google. Der kündigte am Dienstag an, in den kommenden drei Jahren insgesamt eine Million Euro in die Förderung von Start-ups in Deutschland zu investieren. „Der größte Teil davon geht in die Factory“, sagte Max Senges, bei Google zuständig für Kooperationen. Google gibt dabei kein Geld, sondern veranstaltet Workshops, baut ein Techniklabor auf, stellt Experten und Software zur Verfügung. „Es geht Google um die Förderung des internetbasierten Unternehmertums in Deutschland“, sagt Senges. Oder wie es Google-Sprecher Ralf Bremer ausdrückt: „Was gut ist für das Internet, ist auch gut für Google.“

Simon Schäfer wiederum ist überzeugt: „Der wichtigste Faktor ist nicht das Geld, sondern die Erfahrung und der Austausch untereinander.“ Darum sind die Betreiber der Factory auch froh, dass ein Unternehmen wie Soundcloud, das bereits international erfolgreich ist, dabei ist, wie auch 6Wunderkinder oder die Start-up-Community Silicon Allee. Mit Mozilla, den Entwicklern des Internetbrowsers Firefox, zieht sogar der Ableger eines Unternehmens aus dem Silicon Valley in der Rheinsberger Straße ein. 14 Euro pro Quadratmeter ist die einheitliche Miete, dafür darf man auch Fitnessstudio und Veranstaltungsräume nutzen. Das klingt nach einem stolzen Preis für ein Start-up. Es habe sich noch niemand beklagt, versichert Schäfer. „Das ist ein attraktiver Ort für Start-ups, und so kann man gute Leute für sich gewinnen.“

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