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Wirtschaft: FAG Kugelfischer AG: Betriebsrat verhandelt mit Finanzgruppe Ina

Beim Abwehrkampf der Schweinfurter FAG Kugelfischer AG gegen eine feindliche Übernahme durch den Herzogenauracher Familienkonzern Ina bröckelt die Verteidigungslinie des vermeintlichen Übernahmeopfers immer mehr. Nachdem vor kurzem die Dresdner Bank als FAG-Hausbank die Seiten gewechselt hat, beginnt sich nun auch die eigene Belegschaft abzusetzen.

Beim Abwehrkampf der Schweinfurter FAG Kugelfischer AG gegen eine feindliche Übernahme durch den Herzogenauracher Familienkonzern Ina bröckelt die Verteidigungslinie des vermeintlichen Übernahmeopfers immer mehr. Nachdem vor kurzem die Dresdner Bank als FAG-Hausbank die Seiten gewechselt hat, beginnt sich nun auch die eigene Belegschaft abzusetzen. Man müsse "jetzt zweigleisig fahren" und mit der Ina Vereinbarungen zur Wahrung der Arbeitnehmerrechte treffen, sagte FAG-Betriebsratschef Klaus Weingart bei einer Protestkundgebung in Schweinfurt. Die Belegschaft müsse sich auch für eine Übernahme rüsten und mit dem möglichen neuen Eigentümer schriftliche Zusagen zum Erhalt von Stellen und Standorten vereinbaren.

Betriebsrat und Gewerkschaft verfolgen ausschließlich die Interessen der Belegschaft, unabhängig davon, wem die FAG künftig gehören wird, bekräftigte auch die IG Metall Bayern. "Unser erstes Ziel bleibt die Selbständigkeit," betonte allerdings Weingart. Er appellierte an die FAG-Aktionäre, keine Aktien an Ina zu verkaufen und kritisierte Ina wegen der Art und Weise des Vorgehens. Bei erfolgreicher Übernahme würden mit einem Familienunternehmen und einer börsennotierten AG zwei Welten und Unternehmenskulturen aufeinander prallen. Das Ina-Übernahmeangebot läuft bis zum 22. Oktober. Früheren Angaben zu Folge haben die Herzogenauracher bislang knapp ein Fünftel der FAG-Papiere aufgekauft. Minimalziel sind 75 Prozent. Dafür bietet der Familienkonzern, der die FAG bei einer Übernahme aus dem M-Dax nehmen will, elf Euro je FAG-Aktie.

Der FAG-Belegschaft hat Ina mündlich versichert, auch in Zukunft eine eigenständige FAG-Unternehmensstruktur akzeptieren zu wollen. Weder Forschung und Entwicklung, noch dem operativen Betrieb oder dem Vertrieb drohe Zerschlagung. Bei einer für kommenden Donnerstag in Frankfurt angekündigten Pressekonferenz will der FAG-Vorstand um Unternehmenschef Uwe Loos eine "begründete Stellungnahme" zum feindlichen Übernahmeversuch durch die Ina vorlegen, sagte ein FAG-Sprecher. Es sei noch offen, ob dabei auch ein konkretes Gegenkonzept auf den Tisch komme. Daran werde noch gearbeitet, versicherte ein FAG-Sprecher. Wichtige Eckpfeiler dafür seien ungenannte Finanzinvestoren und der japanische Wettbewerber NTN, mit dem sich die Schweinfurter vor einem halben Jahr strategisch verbündet haben.

tmh

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