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FAHNEN UND MÜTZEN: Auf die Türken hoffen

Der deutsche Fan ist wie das irische Wetter: unberechenbar. Das durften besonders die kleinen und mittelständischen Hersteller und Geschäfte für Flaggen, Schals und Schminke zur WM 2006 erfahren.

Der deutsche Fan ist wie das irische Wetter: unberechenbar. Das durften besonders die kleinen und mittelständischen Hersteller und Geschäfte für Flaggen, Schals und Schminke zur WM 2006 erfahren. Plötzlich entdeckten die Deutschen ihre Liebe für Schwarz-Rot-Gold. Wer sich nicht mit genügend Material eingedeckt hatte, musste zusehen, wie der Konkurrent den Reibach machte.

„Begeistert“ war Andreas Geitel, der Chef der Berliner Stoffdruckerei (Best), damals. Gut zwanzig Prozent mehr Umsatz habe er erwirtschaftet. „Diesmal aber findet die EM nicht im eigenen Land statt, dadurch sind auch keine Städte mit Stadien besonders hervorgehoben, alle Fans sitzten vor irgendwelchen Bildschirmen“, sagt Geitel. Auch wenn jetzt die ersten Fähnchen an Autodächern klemmen. „Wir erwarten von der EM keine Impulse“, sagt Hubertus Pellengahr, Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels auf Anfrage. Die Fans würden sich nicht komplett neu mit Artikeln eindecken.

Entspannt sind nur die Unternehmer, die flexibel auf den Verlauf des Turniers reagieren können. Engin Sariköse vom Berliner Fanartikelhersteller und Sportausrüster Sando kann an einem Tag Tausende T-Shirts und Mützen produzieren. „Ich glaube, den meisten Umsatz könnte ich machen, wenn die Türkei weit kommt“, sagt Sariköse. Er erinnert sich an 2002, als das Land das Halbfinale erreichte. Damals bekam man in Deutschland keinen Fetzten roten Stoff für Türkei-Flaggen mehr. „Diesmal bin ich vorbereitet.“ kph

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