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Fall Jukos: Klage gegen Wirtschaftsprüfer

In der Reihe von umstrittenen Prozessen um den zerschlagenen russischen Ölkonzern Jukos hat die Steuerbehörde in Moskau Klage gegen den Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC) eingereicht.

Moskau - Das Moskauer Schiedsgericht habe am 18. Dezember die Klage gegen die russische Tochter PwC Audit wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Fall Jukos erhalten, berichtete die russische Zeitung "Wedomosti". Die Behörde wirft PwC vor, 2002 wissentlich einen falschen Prüfbericht erstellt zu haben. PwC wies die Anschuldigungen zurück.

PwC habe die Dokumente überprüft, die später zur Grundlage für die Verurteilung von Jukos-Firmengründer Michail Chodorkowski wegen Steuerhinterziehung und Betrugs wurden, sagte die Leiterin der zuständigen Abteilung der Steuerbehörde, Jelena Anissimowa. Fehler seien nur Jukos-intern gemeldet worden, nicht aber im offiziellen Bericht erschienen. Der Chef der russischen Vertretung von PwC, Mike Kubena, sagte, die Verantwortung für Entscheidungen, die die Firmenleitung hätte treffen müssen, könne nicht auf die Prüfer abgeschoben werden.

Weitere Ermittlungen gegen Chodorkowski

Die russische Staatsanwaltschaft ermittelt auch weiter gegen Ex-Jukoschef Chodorkowski. Der früher reichste Mann Russlands wurde vergangene Woche nach Angaben seiner Anwälte in ein Untersuchungsgefängnis der ostsibirischen Stadt Tschita verlegt. Angaben zu dem neuen Verfahren wurden zunächst nicht gemacht. Die Justiz hatte zuvor von einer möglichen Anklage wegen Geldwäsche gesprochen.

Chodorkowski verbüßt in einem Straflager nahe der chinesischen Grenze eine Strafe von achteinhalb Jahren. Die Prozesse gegen Chodorkowski und die Zerschlagung seines Konzerns Jukos gelten als vom Kreml gesteuert. (tso/dpa)

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