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Druck auf die Preise. Einem hohen Angebot an Öl steht eine nach wie vor verhaltene Nachfrage gegenüber.

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Update

Fallende Ölpreise: Gewinne von Exxon-Mobil und Chevron brechen ein

Der Ölpreis ist massiv eingebrochen und erholt sich nicht. Das macht den Großkonzernen der Branche schwer zu schaffen.

Die niedrigen Preise machen den Ölkonzernen weiter schwer zu schaffen. Der Gewinn des US-Branchenprimus Exxon-Mobil brach im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar (3,8 Milliarden Euro) ein, wie der weltgrößte Ölkonzern am Freitag mitteilte. Auch beim Wettbewerber Chevron konnten Kostensenkungen die Einbußen durch die niedrigeren Öl- und Gaspreise nicht ausgleichen. Der Überschuss brach im dritten Quartal um 64 Prozent auf rund zwei Milliarden Dollar ein.

Der Umsatz von Exxon-Mobil sank um 37 Prozent auf 67,3 Milliarden Dollar. Obwohl das Unternehmen die Produktion zum Vorjahr leicht steigerte, blieb wegen des massiven Preisrückgangs bei Rohöl viel weniger Geld in der Kasse. Exxon hält mit kräftigen Ausgabenkürzungen dagegen. „Wir legen den Fokus schonungslos auf die Fundamentaldaten, dazu zählt das Kostenmanagement“, erklärte Vorstandschef Rex Tillerson. Die Zahlen fielen insgesamt besser aus als von Analysten erwartet. Die Exxon-Aktie stieg vorbörslich zunächst um gut ein Prozent.

Chevron streicht bis zu 7000 weitere Stellen

Chevron will weitere 6000 bis 7000 Stellen streichen und seine Investitionen zurückfahren. Damit verringere sich die Mitarbeiterzahl um rund zehn Prozent, teilte Chevron mit. Schon im Juli hatte der Konzern angekündigt, 1500 Jobs zu streichen. Die Investitionen im kommenden Jahr sollen zudem um 25 Prozent auf höchstens 28 Milliarden Dollar (25,6 Milliarden Euro) gekürzt werden. Für die Jahre 2017 und 2018 seien weitere Kürzungen vorgesehen, dann würden sich die Investitionen zwischen 20 und 24 Milliarden Dollar bewegen, erklärte Konzernchef John Watson.

Die Preise fallen, weil die Nachfrage fehlt

Die Ölpreise sind am Freitag leicht gefallen. Starke Impulse gab es zunächst nicht. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 48,62 US-Dollar. Das waren 18 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI ging um 28 Cent auf 45,78 Dollar zurück. Nach dem erneuten Absacken in den vergangenen Wochen haben sich die Ölpreise in dieser Woche etwas erholen können. An der Lage am Rohölmarkt hat sich aber wenig geändert: Einem hohen Angebot steht eine nach wie vor verhaltene Nachfrage gegenüber. Die Preisaussichten gelten unter Experten als ungewiss. Es gibt sowohl Gründe, die für steigende Preise sprechen, etwa geringere Investitionen im Ölsektor. Es gibt aber auch Argumente wie die wenig dynamische Weltkonjunktur, die dagegen sprechen. dpa/AFP

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