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Wirtschaft: Fernwärme wird für viele Berliner teurer

Vattenfall kündigt Tarifänderung zum 1. April an.

Berlin - Der Energiekonzern Vattenfall Europe erhöht die Preise für Fernwärme aus seinen Berliner Kraftwerken. Wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte, müssen viele Privathaushalte ab April im Schnitt rund fünf Prozent mehr zahlen. Betroffen sind Kunden, die – meist ältere – Verträge mit einer Preisänderungsklausel geschlossen haben. Das seien etwa die Hälfte aller 5000 Kunden (meist Vermieter), die insgesamt rund eine Million Wohneinheiten mit Fernwärme versorgen, hieß es. Damit dürften rund 500 000 Haushalte in der Hauptstadt betroffen sein.

Fünf Prozent Erhöhung entsprechen bei einer durchschnittlichen 70-Quadratmeter-Wohnung Mehrkosten von 3,10 Euro im Monat, wobei der verbrauchsabhängige Arbeitspreis stärker steige als der Grundpreis, teilte Vattenfall mit. Sparsames Heizen lohnt sich also.

Laut Vattenfall richten sich die Fernwärmekosten nach der Preisentwicklung, die das Statistische Bundesamt für andere Energieträger angibt. Demnach sind die Preise für leichtes Heizöl im vergangenen Jahr um gut 27 Prozent gestiegen, die für Kohle um 25,4 Prozent. Erdgas habe sich von Januar bis Dezember 2011 um 4,5 Prozent verteuert. Vattenfall hatte die Preise für Fernwärme in dem selben Zeitraum lediglich um 0,9 Prozent angehoben. Im Vorjahr 2010 wurden sie gar um 3,5 Prozent gesenkt. „Für die Berliner Fernwärme gibt es eine sehr transparente Preisgestaltung“, teilte Vattenfall nun in einer schriftlichen Erklärung mit. Jeweils nach Ablauf eines Kalenderjahres passe man die Preise an die Kostenentwicklung des Vorjahres an. „Das heißt, sinken die Preise für Primärenergie, profitiert der Kunde davon.“ Zudem sei Fernwärme eine deutlich klimafreundlichere Heizmethode als Gas oder Öl.

Wie hoch die Preise individuell ausfallen, dürften die meisten Haushalte erst erfahren, sobald ihr Vermieter ihnen im kommenden Jahr die Betriebskostenabrechnung für 2012 zuschickt. Auch die zu zahlenden Abschläge dürften sich für die meisten betroffenen Mieter erst im kommenden Jahr erhöhen, da sie jeweils auf Basis des abgelaufenen Berechnungsjahres errechnet werden.kph/obs

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