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Festakt: Neue Meister im Glück

Kammern zeichnen 544 Berliner aus. Die Besten ihres Meisterjahrgangs wurden gesondert geehrt.

Berlin - Nichts sollte den Festakt am Sonntag zu Ehren der 544 neuen Berliner Meister und Meisterinnen stören. Der außerhalb des Maritim-Hotels tobenden Finanzmarktkrise schenkten die Präsidenten der Berliner Handwerkskammer, Stephan Schwarz, und der Industrie- und Handelskammer (IHK), Eric Schweitzer, deshalb kaum Beachtung in ihren Festreden. Stattdessen wählten die beiden das Thema Glück als Leitthema der Veranstaltung, zu der nach Kammerangaben 1200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gekommen waren.

Glück bedeute für die meisten, über ausreichend finanzielle Mittel zu verfügen und das Recht auf Selbstbestimmung, sagte Schweitzer in Richtung der neuen Meister aus 25 Handwerksberufen und 14 Industrie- und Gewerbeberufen. Auch lebenslanges Lernen gehöre dazu. „Wer wie Sie den Meistertitel erreicht hat, hat daher viele Glückspunkte gesammelt“, fügte Schwarz hinzu. Denn wer Meister sei, verdiene vermutlich mehr Geld, habe die Freiheit, sich selbstständig zu machen sowie auszubilden und habe nicht zuletzt viel dazugelernt.

Weniger Glück verspürten momentan hingegen vermutlich einige Manager der Finanzbranche, konnte sich der IHK-Präsident nicht verkneifen zu sagen. Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner, der als Gastredner sprach, hob hervor, wie wichtig eine fundierte Ausbildung gerade in Krisenzeiten sei. „Denn die Auswirkungen der Finanzkrise werden mit zeitlicher Verzögerung auch die Schulen erreichen“, sagte der SPD-Politiker. Nur wer gut qualifiziert sei, habe da noch Chancen, mahnte er. Zöllner ermutigte die jungen Meister daher auch dazu, sich selbstständig zu machen und selbst Nachwuchs auszubilden. „Als mögliche künftige Betriebsinhaber tragen Sie auch Verantwortung“, sagte er.

Zu Wort kamen auch die zwei Jungmeister Matthias Schlosser und Danyell Schubert, die neben 31 anderen für ihre ausgezeichneten Leistungen geehrt wurden. Schlosser, mit 22 Jahren jüngster Restaurantmeister Deutschlands, erklärte, dass es für ihn besonders wichtig sei, Jüngere ausbilden zu können. „Auch wenn das in meinem Alter vermutlich seltsam klingt“, sagte er bescheiden.

Der 31-jährige Danyell Schubert, seit Sonntag Besitzer eines Tischler-Meisterbriefs, rief die Anwesenden dazu auf, ebenfalls neue Herausforderungen zu wagen, wie er es getan habe, und ihre Träume zu leben. ysh

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