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Wirtschaft: Fiat hat alleine keine Chance

Von Dieter Fockenbrock Es wird ein dramatisches Jahr für das Heiligtum der Italiener. Geht der, nein geht „ihr“ Autokonzern Fiat endgültig den Bach hinunter oder übernimmt der weltgrößte Autohersteller General Motors das Steuer?

Von Dieter Fockenbrock

Es wird ein dramatisches Jahr für das Heiligtum der Italiener. Geht der, nein geht „ihr“ Autokonzern Fiat endgültig den Bach hinunter oder übernimmt der weltgrößte Autohersteller General Motors das Steuer? Die Agnellis müssen sich nach dem Tod ihres Familienoberhauptes Giovanni zwischen einer italienischen und einer amerikanischen Lösung entscheiden.

Die italienische Öffentlichkeit und die Regierung Berlusconi haben sich schon festgelegt. Dass der Mann von der Straße mit großem Pathos dagegen votiert, Fiat an die Amerikaner zu verscherbeln, wird niemanden verwundern. Dass sich aber auch die Regierenden einer vernünftigen, der einzig vernünftigen Lösung verweigern, stimmt aber bedenklich. Es sieht so aus, als wolle Rom alles daran setzen, mit Hilfe nationaler Investoren und Banken die Automarke Fiat zu retten. Es sei denn, Silvio Berlusconi wollte bislang nur den alten Agnelli entmachten, um die dringend notwendige Sanierung in Gang zu setzen – ganz unabhängig davon, wer bei Fiat dann die Führung übernimmt. Was der Regierungschef Italiens wirklich will, das werden die nächsten Wochen zeigen, denn der schärfste Gegner eines Verkaufs an die Amerikaner kann nicht mehr gegensteuern.

Den Agnellis bleibt gar nichts anderes, als sich mit General Motors zu einigen. Nicht weil GM schon die Option hat, im nächsten Jahr alle Aktien der Familie abzukaufen. Fiat hat allein keine Chance. Der Versuch, mit heimischen Investoren eine nationale Lösung hinzubiegen, ist zum Scheitern verurteilt.

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