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Hertie

© dpa

Finanzen: Hertie meldet Insolvenz an

Die Finanzprobleme des britischen Haupteigentümers Dawnay Day haben auch das Unternehmen Hertie in Bedrängnis gebracht: Jetzt meldete die Warenhauskette Insolvenz an. Von 30 Millionen Euro Minus ist die Rede.

Die Warenhauskette Hertie mit 4100 Mitarbeitern hat am Donnerstag Insolvenz angemeldet. Das bestätigte eine Sprecherin des Essener Amtsgerichts. Das Unternehmen, das bundesweit 73 Warenhäuser betreibt, war wegen der Finanzprobleme des britischen Haupteigentümers Dawnay Day in Schwierigkeiten geraten.

Das Finanzhaus Dawnay Day und die britische Unternehmensberatung Hilco hatten die Warenhäuser einschließlich der Grundstücke 2005 vom damaligen Karstadt-Quelle-Konzern für 500 Millionen Euro gekauft und später in Hertie umbenannt. Die Kette schreibt nach Branchenangaben konstant rote Zahlen, für das laufende Geschäftsjahr sollen es 30 Millionen Euro Minus sein. Die Investoren hatten die Verluste bisher ausgeglichen. Anfang Juli bekam Dawnay Day als Folge der Finanzmarktkrise aber selbst Probleme.

Intensive Verhandlungen über Kredite

Für den Fortbetrieb von Hertie seien Kredite nötig, hieß es aus Finanzkreisen. Über Sicherungen dafür werde intensiv verhandelt. Eine Möglichkeit stelle eine Landesbürgschaft dar, hieß es. Der Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums, Joachim Neuser, machte dazu keine näheren Angaben. "Wir sind mit dem Unternehmen seit Tagen im Gespräch und werden einen möglichen Konsolidierungskurs konstruktiv begleiten", sagte er nur.

Als weiterer Ausweg wird der Hertie-Immobilienbesitz genannt, der in einer eigenen Gesellschaft von der Warenhauskette abgespalten ist. Einem Verkauf oder einer Beleihung der Grundstücke müssten aber natürlich die Eigentümer zustimmen. Dies wird angesichts der eigenen Probleme von Dawnay Day als unwahrscheinlich angesehen. Das Unternehmen selbst äußert sich seit Tagen nicht. (mpr/dpa)

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