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Allianz-Konzern: Dresdner Bank steht vor Spaltung

Das Allianz-Sorgenkind Dresdner Bank bekommt eine neue Struktur. Unter dem Dach "Dresdner Bank Holding" sollen zwei eigenständige Banken entstehen.

Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank bestätigte bei seiner Sitzung am Freitag einen Beschluss des Bank-Vorstandes, wonach unter der "Dresdner Bank Holding" eine Bank für Privat- und Firmenkundengeschäft (PCC) sowie eine für das Kapitalmarktgeschäft/Investmentbanking geschaffen werden sollen. Das teilte die Dresdner Bank in Frankfurt mit.

Mit der internen Aufspaltung der Dresdner Bank reagiert der Mutterkonzern Allianz auf die Krise im von Milliardenbelastungen gebeutelten Investmentbanking der Dresdner Bank. Die gesellschaftsrechtliche Teilung eröffnet nach Einschätzung von Branchenkennern auch die Möglichkeit, die defizitäre Dresdner Kleinwort abzustoßen. Über diesen Schritt wird seit langem spekuliert. Allianz-Chef Michael Diekmann hatte es bei der Bilanzvorlage des Münchner Versicherungskonzerns vor gut drei Wochen vermieden, ein klares Bekenntnis zur Dresdner Kleinwort abzugeben.

Riesiges Minus im Investmentbanking

Im Krisenjahr 2007 hatte die Dresdner Bank infolge der Finanzmarktturbulenzen insgesamt einen Gewinneinbruch erlitten und als Konsequenz angekündigt, das Geschäft der Dresdner Kleinwort abzuspecken. Im Investmentbanking - das klassischerweise etwa das Geschäft mit Wertpapieren und die Beratung bei Fusionen umfasst - musste der Konzern Federn lassen und verbuchte ein operatives Ergebnis von minus 659 Millionen Euro. Im Jahr 2006 hatte die Investmentbank noch 549 Millionen Euro operativen Gewinn ausgewiesen. 450 Stellen bei der Dresdner Kleinwort fallen weg.

Die Allianz rüstet ihre Großbank auch für einen möglichen Kauf der Postbank: Die neue PCC-Bank könnte mit dem Bonner Konzern zusammengeführt werden, falls die Allianz bei der Postbank zum Zuge kommt. Allianz-Chef Diekmann hatte zumindest indirekt Interesse an der Bank mit ihren 14,5 Millionen Kunden angedeutet: "Wir sind Marktteilnehmer und werden uns mit dem Thema auseinandersetzen." Deutlicher hatten Deutsche Bank und Commerzbank Interesse am Kauf der Postbank bekundet. (smz/dpa)

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