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ANLEGER Frage an Oliver Borgis: Leiter des Portfoliomanagements der Weberbank

Firmenanleihen lohnen sich. Höher rentierliche Anleihen sind stets mit einem höheren Risiko verbunden. Gibt es dennoch aktuell attraktive Geldanlagen mit lukrativem Zins?

Am Markt für europäische Unternehmensanleihen bieten sich erstmals seit längerer Zeit wieder interessante Einstiegsmöglichkeiten. Während sich die Renditen für Staatsanleihen in den vergangenen zwölf Monaten um rund ein halbes Prozent bis auf vier Prozent zurückgebildet haben, sind sie für gute Emittenten aus dem Unternehmenssektor im Durchschnitt um knapp ein halbes auf mehr als fünf Prozent gestiegen.

Unternehmen mit guter Bonität zeichnen sich durch ein Rating von mindestens BBB aus. Darunter fallen auch die meisten Dax-Werte und andere namhafte deutsche und europäische Unternehmen. Bis Mitte 2007 waren höherverzinsliche Anleihen sehr gefragt und die Risikoabneigung gering ausgeprägt. Die Renditeaufschläge gegenüber Staatsanleihen rangierten je nach Rating um gerade noch 0,3 bis 0,7 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten schwang der Markt im Zuge der Kreditkrise in das andere Extrem, und die Zusatzrenditen dehnten sich auf 0,8 bis zwei Prozent aus. Natürlich beinhalten Unternehmensanleihen ein höheres Bonitätsrisiko, aber immerhin wird dieses Risiko wieder bezahlt. Und es erscheint überschaubar, denn trotz der absehbaren Konjunkturabkühlung ist gerade Deutschlands Wirtschaft ausgesprochen robust. Allerdings kommt es gerade in diesem schwankungsanfälligen Marktsegment auf die richtige Auswahl der Einzeltitel an – Fehlgriffe können hier schnell zu herben Verlusten führen. Daher sind entsprechende Fonds eine sinnvolle Anlage. Wer es auf eigene Faust angehen möchte, sollte seine Kauforders mit einem Kurslimit versehen.

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an Oliver Borgis

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