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Banken: Commerzbank: Elf Milliarden Euro Verlust in zwei Jahren

Die teilverstaatlichte Commerzbank kommt nicht aus der Krise. Erst ab 2012 werden Hilfen zurückgezahlt.

Frankfurt am Main - Die teilverstaatlichte Commerzbank bleibt tief in der Krise. Für 2009 und wahrscheinlich auch 2010 wird das Institut keine Dividende und keine Zinsen auf die staatliche Kapitalbeteiligung von 25 Prozent plus einer Aktie zahlen. Für 2009 verbuchte das von der Finanzkrise und der Übernahme der Dresdner Bank stark geschwächte Geldhaus einen Netto-Verlust in Höhe von 4,5 Milliarden Euro, 800 Millionen mehr als bislang befürchtet. Damit hat die Bank in den vergangenen beiden Jahren ein Minus von insgesamt elf Milliarden Euro angehäuft. 2010 wird es nach Angaben von Vorstandschef Martin Blessing nur dann schwarze Zahlen geben, „wenn Konjunktur und Märkte sehr gut laufen“. Eher sei ein neuerlicher Verlust realistisch, sagte Finanzchef Eric Strutz. 2011 soll aber ein Gewinn erwirtschaftet werden, und 2012 will die Commerzbank mit der Rückzahlung der Staatshilfen beginnen.

Allein im vierten Quartal 2009 musste die Bank wegen erneut hoher Abschreibungen und eines hohen Verlustes im Handelsgeschäft einen Nettoverlust von fast 1,9 Milliarden Euro hinnehmen, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal. Im Gegensatz zur Deutschen Bank konnte die Commerzbank offensichtlich weder von der guten Entwicklung an der Börse noch vom starken Finanzierungsbedarf der öffentlichen Hand und privaten Unternehmen profitieren. Dagegen beziffert das Institut die neuerlichen Belastungen aus der Finanzmarktkrise im vergangenen Jahr auf insgesamt 5,5 Milliarden Euro. Vorstandschef Blessing räumte ein, dass er mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein könne. „Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen.“ Die Krise sei noch nicht vorüber. Die Bank werde aber im Geschäft mit Privat- und Mittelstandskunden, sowie in Osteuropa und im Investmentbanking 2010 den Umschwung erreichen. „Die Kernbank wird 2010 im operativen Geschäft positiv sein“, sagte Blessing. Das Geschäft im Januar sei sogar sehr positiv verlaufen.

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