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Beiersdorf: Nivea-Hersteller spart gegen die Krise an

Der erfolgsverwöhnte Kosmetikhersteller Beiersdorf gerät immer stärker in den Sog der Wirtschaftskrise. Geplant sind tiefe Einschnitte an mehreren Standorten.

Um das den Investoren versprochene Gewinnziel für 2009 zu erreichen, legt der Hersteller von Nivea-Creme und Tesa-Film jetzt auch in seiner größten Sparte für Konsumartikel ein Sparpaket auf. "Wir haben ein Maßnahmenpaket zur Kostensenkung erarbeitet, das uns die Möglichkeit eröffnet, je nach weiterer Ausprägung der Krise flexibel zu reagieren", sagte Vorstandschef Thomas-Berndt Quaas am Donnerstag vor rund 1500 Aktionären in Hamburg. Vorstand und Aufsichtsrat stimmten die Aktionäre schon mal auf eine geringere Dividende für 2009 ein. Anleger fassten dennoch Zutrauen und kauften Beiersdorf-Aktien.

Bei seiner Klebstofftochter Tesa tritt Beiersdorf bereits kräftig auf die Kostenbremse und plant tiefe Einschnitte an mehreren Standorten. Davon könnten 400 der weltweit rund 3900 Tesa-Beschäftigten betroffen sein. Für 800 Beschäftigte gilt bereits Kurzarbeit. Tesa leidet besonders unter der Krise der Auto- und Elektronikbranche, die sie mit Industrieklebstoffen beliefert.

Nachfrage für Kosmetik schrumpft

Inzwischen geht auch die sonst stabile Nachfrage nach Kosmetikprodukten wegen der Wirtschaftskrise weltweit zurück. Die Kundschaft griff zuletzt in allen großen Industrieländern bis auf Deutschland immer weniger zu Haut- und Schönheitspflegeprodukten. Auch in den früheren Wachstumsländern China, Brasilien und Osteuropa hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt.

Quaas bekräftigte auf der Hauptversammlung, dass der Konzern in seiner Hauptsparte für Haut- und Haarpflegeartikel auch im laufenden Jahr stärker wachsen wolle als der Gesamtmarkt. Die Umsatzentwicklung des Geschäftsbereichs solle leicht über dem Vorjahr liegen. Bei Tesa rechnet Beiersdorf mit einer weiterhin "schwierigen Umsatzentwicklung", die Tochter soll nicht in die roten Zahlen abrutschen. (aku/Reuters)

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