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© dpa

Betrug: Madoff-Skandal beschäftigt US-Kongress

Ein Kriminalfall weitet sich aus: Der spektakuläre Betrug rund um den Broker Bernard Madoff wird nun auch politisch aufgearbeitet. Außerdem muss grundsätzlich über die Ansprüche geschädigter Investoren entschieden werden.

Bei einer Anhörung im US-Kongress in Washington sollen mögliche Fehler der Finanzaufsicht unter die Lupe genommen werden. Ein Kongressausschuss werde dazu am Montag nächster Woche zusammenkommen, kündigte ein US-Abgeordneter am Montag in US-Medien an. Die US-Börsenpolizei SEC hatte zuvor Pannen bei Kontrollen in früheren Jahren eingeräumt.

Bereits bis diesen Mittwoch muss Broker Bernard Madoff zudem den Ermittlern eine Liste aller noch vorhanden Vermögenswerte seiner New Yorker Firma und in seinem privaten Besitz vorlegen. Den Schaden im wohl größten Betrugsfall der Finanzgeschichte bezifferte der 70-Jährige selbst bislang auf rund 50 Milliarden Dollar.

Der zuständige Richter eines Bundesgerichts in Manhattan muss auch grundsätzlich über Ansprüche geschädigter Investoren entscheiden. Für Broker-Betrugsfälle gibt es an der Wall Street zwar einen speziellen Entschädigungsfonds. Er deckt aber US-Medien zufolge eigentlich nur Ansprüche direkt betroffener Investoren ab. Im Fall Madoff verlangten dagegen viele Anleger Schadensersatz, die indirekt über Fonds bei Madoff Geld angelegt hatten. In Europa zählen unter anderem besonders Kunden von Banken in Großbritannien und der Schweiz zu den größten Opfern. (mfa/dpa)

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