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Betrug: Wall-Street-Manager verzockt 50 Milliarden Dollar

Schneeball-Prinzip in großem Stil: Der ehemalige Chef der US-Technologiebörse Nasdaq ist wegen Betrugsverdachts festgenommen worden. Ihm droht eine Haftstrafe von 20 Jahren.

Bernard Madoff soll Investoren nach seiner Zeit als Börsenchef mit einem riesigen Schneeball-System um ihr Geld gebracht haben, wie Staatsanwaltschaft und US-Bundespolizei FBI am Donnerstag erklärten. Madoff soll das System als Chef seiner Anlageberatungsfirma betrieben haben. Dem 70-Jährigen drohen 20 Jahre Gefängnis und eine Geldbuße von fünf Millionen Dollar.

Der Betrug funktionierte laut Polizei nach dem "Ponzi-Modell". Mit dem Namen, der auf den 20er-Jahre-Betrüger Charles Ponzi anspielt, wird in den USA eine Gaunerei nach einem bestimmten Schneeball-Prinzip genannt: Dabei werden einem Investor sehr hohe Renditen versprochen. Diese Renditen werden aber wiederum aus dem Geld bezahlt, das andere Investoren, die danach angeworben werden, einzahlen. Fehlt am Ende der Pyramide neues Geld, bricht das System zusammen.

50 Milliarden Dollar verloren

Laut Staatsanwaltschaft und FBI hat Madoff gegenüber seinen Mitarbeitern erklärt, er sei "am Ende" und habe rund 50 Milliarden Dollar (rund 38 Milliarden Euro) verloren. Dabei habe er angegeben, das riesige Schneeball-System betrieben zu haben. Zugleich habe Madoff gesagt, er wolle sich erst an die Behörden wenden, wenn er mit 200 bis 300 Millionen Dollar, die er beiseite geschafft hatte, seine Schulden bei bestimmten Mitarbeitern, Familie und Freunden beglichen habe.

Madoff gehört die Anlageberatungsfirma Bernard L. Madoff Investment Securities. Laut Staatsanwaltschaft und FBI hatte er Anfang des Jahres der US-Börsenaufsicht SEC mitgeteilt, dass ihm ein bis zwei Dutzend Kunden der Firma ein Vermögen von insgesamt rund 17 Milliarden Dollar anvertraut hätten. Madoff leitete einst die US-Börse Nasdaq, den zweitgrößten Handelsplatz von New York und nach eigenen Angaben der größte elektronische Börsenhandelsplatz der Welt. (mfa/AFP)

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