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Börse am Mittag: Händler rechnen mit weiterem Dax-Abwärtstrend

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach negativen Vorgaben aus Übersee schwach gezeigt. Bis zur Mittagszeit sank der Leitindex Dax um 0,96 Prozent auf 7.732,05 Punkte. Der MDax gab um 0,74 Prozent auf 10.873,59 Zähler nach.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach negativen Vorgaben aus Übersee schwach gezeigt. Bis zur Mittagszeit sank der Leitindex Dax um 0,96 Prozent auf 7.732,05 Punkte. Der MDax gab um 0,74 Prozent auf 10.873,59 Zähler nach. Der TecDax fiel angeführt von GPC Biotech um 1,74 Prozent auf 922,55 Punkte. Zahlreiche Unternehmen aus Dax und MDax stehen mit Zahlen im Fokus.

"Die Kursabschläge in den USA über Nacht werden nun bei uns am Aktienmarkt nachgezeichnet", sagte Händler Thomas Stengl von der Postbank. Insgesamt verlaufe der Handel aber insgesamt "verhalten". Stengl rechnet vorerst mit einer weiteren Abwärtstendenz im Dax, "auch wenn sich der Markt vielleicht ein oder zwei Tage erholen sollte". Ein Absinken des Dax auf 7500 Punkte sieht er als "durchaus möglich" an, da sich die Stimmung sehr eingetrübt habe.

GPC-Aktien brechen erneut ein

Nach einem kräftigen Kursrutsch von rund 35 Prozent am Freitag brachen GPC Biotech im TecDax erneut ein. Sie fielen um 31,86 Prozent auf 10,05 Euro. GPC erlitt einen herben Rückschlag bei der US-Zulassung für das Krebsmittel Satraplatin. Der Expertenausschuss der US-Zulassungsbehörde FDA hat empfohlen, die Analyse der endgültigen Überlebensdaten abzuwarten, bevor über den Zulassungsantrag für Satraplatin bei Prostatakrebs entschieden werde. Ein Händler sagte, es sei nun unsicher, ob das Medikament überhaupt zugelassen werde.

Als schwächster Wert im Dax wurde die Infineon-Aktie von Daimler-Chrysler verdrängt. Das Papier des Autoherstellers sank vor Zahlen um 2,98 Prozent auf 63,78 Euro. Infineon verloren nach Verlusten bei der US-Speicherchip-Tochter Qimonda zuletzt 1,35 Prozent auf 12,46 Euro. Qimonda bekam im dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) den anhaltenden Verfall der Speicherchippreise zu spüren: Nach einem Gewinn von 100 Millionen Euro im Vorjahr erwirtschaftete Qimonda nun einen Verlust von 323 Millionen Euro und lag damit deutlich über den Prognosen der Experten. Auch der Umsatz verfehlte die Erwartungen.

Einbußen für Merck

Die Aktie der Merck büßte 0,88 Prozent auf 96,68 Euro ein. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern legte erstmals als Mitglied des Leit-Index seine Zahlen vor. Händler und Analysten beurteilten die Bilanz zum zweiten Quartal unterschiedlich. Analyst Carsten Kunold von Merck Finck & Co. lobte vor allem das operative Ergebnis, das wie er erwartet habe, "sehr stark ausgefallen" sei. Der Nettogewinn habe seine Prognosen sogar übertroffen, allerdings habe Merck hier von einer außerordentlichen Steuergutschrift wegen des Zukaufs von Serono profitiert. Die Zahlen hätten im Großen und Ganzen im Rahmen der eigenen Erwartungen und denen des Marktes gelegen, sagte dagegen Analyst Martin Possienke von equinet.

Im MDax legten Krones, SGL Group, MTU und Praktiker Zahlen vor. Die Aktien von Deutschlands zweitgrößter Baumarktkette Praktiker machten einen Sprung nach oben und stiegen um 5,70 Prozent auf 32,66 Euro. Im zweiten Quartal steigerte der Konzern Umsatz und Gewinn kräftig und prognostizierte nun für das Gesamtjahr ein höheres operatives Ergebnis als bislang. (mit dpa)

(Stand: 12:30 Uhr)

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