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Börse: Banken im Gespräch

Die bevorstehende Einigung im Verkaufsprozess der Dresdner Bank hat zum Wochenausklang für Gesprächsstoff am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Etwas Schub gaben dem Dax wie schon an den Vortagen überraschend gute US-Konjunkturdaten.

Die bevorstehende Einigung im Verkaufsprozess der Dresdner Bank hat zum Wochenausklang für Gesprächsstoff am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Etwas Schub gaben dem Dax wie schon an den Vortagen überraschend gute US-Konjunkturdaten. Der Leitindex gewann zeitweise bis zu 0,6 Prozent, fiel dann bis zum Handelsende aber wieder zurück. Am Ende lag er auf dem Niveau des Vortagesschlusses von 6422 Punkten. Der Chicago-Einkaufsmanagerindex war stärker gestiegen als erwartet, was die Hoffnungen auf ein Ende der Konjunkturflaute in den USA wieder nährte.

Der Aktienkurs der Dresdner-Bank-Mutter Allianz legte 0,5 Prozent zu, nachdem aus Finanzkreisen verlautet war, dass die Commerzbank den Zuschlag erhalten soll – und nicht die rivalisierende Bieterin China Development Bank. Das sei am Markt bereits erwartet worden, sagten Händler. Die Commerzbank-Aktien rutschten 1,8 Prozent ab. Anleger fürchten, dass die Finanzierung für Deutschlands zweitgrößte Bank womöglich schwer zu schultern ist. Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die in den vergangenen Tagen gebeutelten Aktien des Industriegasespezialisten Linde mit einem Plus von knapp 2,5 Prozent. Händlern zufolge deuten die durchgesickerten Details zur Finanzierung des Dresdner-Bank-Kaufs darauf hin, dass die Commerzbank nicht gezwungen ist, ihre Linde-Beteiligung zu verkaufen. Einer der größten Dax-Verlierer waren die Aktien des Chipherstellers Infineon mit einem Minus von 1,7 Prozent. Der japanische Konkurrent Elpida hat kein Interesse an der Infineon-Tochter Qimonda. Entsprechende Spekulationen hatten den Kurs von Infineon zuletzt hochgetrieben. Auf die Stimmung im Technologiesektor drückte zudem ein enttäuschendes Quartalsergebnis des weltweit zweitgrößten PC-Herstellers Dell.

Anleger griffen hingegen bei Titeln aus dem Nebenwerteindex M-Dax zu, der bis zum Abend ein Prozent zulegte. „Die Werte haben sich seit Anfang Juni deutlich schlechter entwickelt als der Dax, und deshalb besteht Nachholpotenzial“, sagte ein Händler in Frankfurt. Besonders gefragt waren IVG Immobilien mit einem Plus 6,5 Prozent. Arcandor-Aktien verloren gegen den insgesamt positiven Trend im Einzelhandelssektor 1,6 Prozent. Aktien von Europas größter Kupferhütte Norddeutsche Affinerie verloren nach wenig überraschend ausgefallenen Zahlen ein Prozent.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,21 (Donnerstag: 4,24) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,23 Prozent auf 116,35 Punkte. Der Bund Future hingegen legte um 0,12 Prozent auf 114,44 Zähler zu. Der Kurs des Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4735 (1,4771) US-Dollar fest. Tsp

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