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Börse: Bankwerte drücken den Dax

W ieder einmal war die Finanzkrise das bestimmende Thema an den Börsen. Der Zusammenbruch der US-Großsparkasse Washington Mutual sowie die Hängepartie um den 700-Milliarden-Rettungsplan der US-Regierung drückten die Stimmung der Händler .

W ieder einmal war die Finanzkrise das bestimmende Thema an den Börsen. Der Zusammenbruch der US-Großsparkasse Washington Mutual sowie die Hängepartie um den 700-Milliarden-Rettungsplan der US-Regierung drückten die Stimmung der Händler . Der Dax rutschte bis Handelsschluss um 1,77 Prozent auf 6063 Punkte ab, konnte sich damit aber über der psychologisch wichtigen Marke von 6000 Punkten halten. Zwischenzeitlich hatte das Minus bei knapp 2,8 Prozent gelegen. Einziger Gewinner war Volkswagen mit über einem Prozent.

Der Dow-Jones-Index gab in der ersten Handelsstunde zunächst nach, drehte später aber und schloss gut ein Prozent im Plus bei 11 140 Punkten. In Japan war der maßgebliche Nikkei-Index zuvor um 0,9 Prozent auf 11 893 Punkte gefallen.

Die Nebenwerte-Indizes Tec-Dax und M-Dax notierten zum Schluss 3,8 beziehungsweise 2,2 Prozent im Minus. Beim M-Dax schlug besonders der dramatische Kursverfall der Arcandor-Aktie zu Buche. Die Aktie verlor zuletzt 25,2 Prozent. Die Papiere von Heidelberger Druck reagierten auf die Gewinnwarnung des Konkurrenten Koenig & Bauer mit einem Minus von 5,2 Prozent auf 11,75 Euro.

Bankwerte im Dax traf es am härtesten: Finanzwerte Hypo Real Estate (minus 9,3 Prozent) und Commerzbank (minus 7,3 Prozent) wurden verkauft. „Es geht die Angst um, dass das US-Rettungspaket für die Bankenbranche nicht oder nur stark modifiziert verabschiedet wird“, sagte ein Händler. „Finanztitel sind im Augenblick Werte, die man am allerwenigsten in seinem Portfolio haben will.“Ein Analyst betonte, dass die direkten Auswirkungen des Rettungspaktes auf die deutschen Banken begrenzt seien. Sollte das Paket allerdings scheitern, rechnen Experten mit weiteren Rückschlägen an den Aktienmärkten.

Für Unruhe sorgte auch der belgisch-niederländische Fortis-Konzern, der offenbar immer mehr in Bedrängnis gerät: Der Chef musste gehen. Man wolle weitere Vermögenswerte verkaufen, teilte Fortis am Freitag mit. Mit diesem Schritt soll die Liquidität erhöht werden. Der Wert des im Euro-Stoxx 50 notierten Fortis-Papiers verlor bis kurz vor Handelsschluss mehr als 21 Prozent. Es ist damit auf dem tiefsten Stand seit 14 Jahren.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiereauf 4,24 (4,26) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 116,58 Punkte. Der Bund Future gewann 0,43 Prozent auf 113,90 Zähler. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4640 (Donnerstag: 1,4700) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6831 (0,6803) Euro. Tsp

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