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Börse: Dax in Turbulenzen

Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse am Donnerstag Achterbahn gefahren. Gestützt auf positive konjunkturelle Signale aus den USA fing sich der Dax nach sehr schwachem Start zunächst. Zwischenzeitlich kletterte er sogar ins Plus. Am Abend drehten die Aktien dann aber wieder tief ins Minus.

Gestützt auf positive konjunkturelle Signale aus den USA hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag nach sehr schwachem Start bis zum Abend etwas gefangen. Zwischenzeitlich kletterte er sogar ins Plus. Unterstützt wurde der Trend von einer freundlichen Handelseröffnung an der New Yorker Börse. Ein massiver Kurseinbruch in Japan – dort war der Nikkei um mehr als elf Prozent abgesackt – fiel damit weniger als befürchtet ins Gewicht. Der Dax notierte zuletzt bei 4678 Punkten – ein Minus von 3,8 Prozent. Am Morgen war der Index noch bis auf 4546 Punkte gefallen, was einem Minus von 6,5 Prozent entsprach. Der M-Dax mittelgroßer Werte stand am Abend noch mit 5,3 Prozent im Minus bei 5360 Punkten. Der Tec-Dax sank um 3,9 Prozent auf 531 Zähler.

Händlern zufolge bewegen den Markt nun hauptsächlich Rezessionssorgen. Die Signale aus den USA fielen am Donnerstag aber eher positiv aus. So sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der abgelaufenen Woche stärker als erwartet. Zugleich blieben die Verbraucherpreise im September überraschend unverändert. Dies nährte die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen – die Aktienkurse stiegen. Die wichtigsten Notenbanken hatten in der vergangenen Woche in einer konzertierten Aktion die Leitzinsen gesenkt. Dies war an den Märkten aber als Zeichen der verschärften Krise gewertet worden. Die Kurse gaben deshalb nach.

Schwächster Wert im Dax war am Donnerstag die Aktie der Post (minus 11,8 Prozent). Obwohl der Konzern Spekulationen dementierte, dass der Einstieg der Deutschen Bank bei der Postbank scheitern könnte, sackte der Kurs ab. Auch die Postbank-Aktie verlor zuletzt noch 4,7 Prozent. Zwischenzeitlich fiel sie um mehr als zwölf Prozent auf ein Rekordtief von weniger als 20 Euro. Die Deutsche Bank schwieg zu den Gerüchten. In Finanzkreisen hält man ein Platzen der Übernahme aber für sehr unwahrscheinlich.

Aktien der Deutschen Börse verloren 10,2 Prozent. Bereits tags zuvor hatten Gerüchte über Schwierigkeiten des Großaktionärs Atticus den Kurs gedrückt. Nach dessen Dementi spekulierten die Börsianer über Schwierigkeiten des anderen Großaktionärs TCI.

Größter Kursgewinner war Infineon (plus 2,5 Prozent). Hier nutzten Zocker den bis auf 2,20 Euro abgerutschten Kurs zum Einstieg.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 4,04 Prozent. Der Rentenindex stieg um 0,05 Prozent auf 117,23 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,13 Prozent auf 113,91 Zähler. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3507 (Mittwoch: 1,3625) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7404 (0,7339) Euro. Tsp

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