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Börse: Ernüchterung an den Märkten

An den deutschen Aktienmärkten herrschte am Dienstag Ernüchterung. Das Rettungspaket aus den USA zeigte – anders als in der vergangenen Woche – keinerlei Wirkung mehr.

An den deutschen Aktienmärkten herrschte am Dienstag Ernüchterung. Das Rettungspaket aus den USA zeigte – anders als in der vergangenen Woche – keinerlei Wirkung mehr. So schloss der Dax mit minus 0,6 Prozent auf 6068 Zähler. Der M-Dax mittelgroßer Werte sackte gar um drei Prozent auf 7425 Zähler ab. Der Technologieindex Tec-Dax fiel um ein Prozent auf 735 Punkte.

Zwar zeichneten sich bei den Verhandlungen über das Rettungspaket für die amerikanische Finanzbranche von 700 Milliarden Dollar erste Fortschritte ab. Abgeschlossen seien die Verhandlungen zwischen der US-Regierung und den Demokraten im Kongress aber noch nicht, daher bleibe die Unsicherheit über die Details bestehen, hieß es am Markt. „Die Sache muss jetzt möglichst schnell über die Bühne gehen, sonst bricht der Markt weg“, sagte ein Börsianer.

Bankenwerte standen im Zuge der Finanzkrise weiter im Mittelpunkt der Investoren. Die meisten verkauften ihre Papiere. Aktien des Branchenprimus Deutsche Bank verloren 3,1 Prozent auf 53,82 Euro. Commerzbank-Aktien sanken um 0,9 Prozent auf 15,25 Euro. Postbank-Titel sprangen unterdessen im späten Handel ohne fundamentale Gründe ins Plus und gewannen 4,4 Prozent auf 37,70 Euro. „Möglicherweise liegt es an dem Verbot für Leerverkäufe“, sagte ein Händler. Aktien der Hannover Rück sackten im M-Dax unterdessen um 7,4 Prozent auf 25,00 Euro ab.

Aktien des Gaseherstellers Linde zählten nach einer Gewinnwarnung des US-Konkurrenten Air Products mit minus 4,1 Prozent auf 79,47 Euro zu den schwächeren Werten im Dax. Aktien von Nordex zogen im Tec-Dax um 2,3 Prozent auf 21,68 Euro an. Der Windkraftanlagenhersteller hat seinen ersten Auftrag für rund 73 Millionen Euro aus Belgien an Land gezogen.

Die im Kleinwerte-Index S-Dax notierten Aktien von Escada rutschten um 7,8 Prozent auf 10,05 Euro ab. Der Modekonzern ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres tiefer in die roten Zahlen gerutscht und rechnet auch für das Gesamtjahr mit einem Verlust. „Es war aber zu erwarten, dass die Zahlen nicht gut ausfallen, und man sollte das Kursminus nicht überbewerten“, betonte ein Händler.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,31 (4,32) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg unterdessen deutlich um 0,80 Prozent auf 116,50 Punkte. Der Bund Future kletterte um 0,26 Prozent auf 113,59 Zähler. Der Kurs des Euro legte erneut stark zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main setzte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,4731 (Montag: 1,4571) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6788 (0,6863) Euro. Tsp

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