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Börse: Industrie-Aktien stürzen ab

Der Dax ist nach einem vorübergehenden Höhenflug wieder unter die 5000- Punkte-Marke gefallen. Der Index der 30 größten deutschen Börsenkonzerne stand am Mittwoch bei Handelsschluss mit 6,5 Prozent im Minus bei 4861 Punkten.

Der Dax ist nach einem vorübergehenden Höhenflug wieder unter die 5000- Punkte-Marke gefallen. Der Index der 30 größten deutschen Börsenkonzerne stand am Mittwoch bei Handelsschluss mit 6,5 Prozent im Minus bei 4861 Punkten. Auch andere europäische Börsen gaben kräftig nach. In den vergangenen beiden Tagen hatte die Frankfurter Börse deutliche Gewinne verbucht, nachdem die Bundesregierung ein Rettungspaket für die deutschen Banken aufgelegt hatte. Am Mittwoch wurde wieder die Furcht vor einer Rezession das beherrschende Thema auf dem Parkett und drückte das Börsen-Barometer ins Minus.

Negativ wirkten Nachrichten vom US-Einzelhandel, der im September unter der sinkenden Nachfrage nach Autos gelitten hat. Der Umsatz sank um 1,2 Prozent, Analysten hatten mit einem kleineren Minus gerechnet. Der Dow-Jones-Index verlor an der New Yorker Börse am Abend 3,8 Prozent.

Schwere Verluste mussten an der deutschen Börse vor allem Industriewerte hinnehmen. So verzeichneten etwa Siemens (minus 14 Prozent), MAN (minus 12,3 Prozent) oder Thyssen-Krupp (minus 11,3 Prozent) Verluste im zweistelligen Prozentbereich. Auch die Aktie der Deutschen Bank rutschte um 12,5 Prozent ab. Bayer-Titel verloren 7,4 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern, der die Berliner Schering AG übernommen hatte, teilte am Mittwoch mit, er wolle sich von der Börse in Tokio zurückziehen. Der Grund: Wegen der Globalisierung der Aktienmärkte nehme die Notwendigkeit ab, Aktien an verschiedenen Handelsplätzen zu listen. Daimler-Aktien verloren mehr als zehn Prozent. Der Autobauer kann in den nächsten zwölf bis 18 Monaten nicht mit einer Höherstufung seiner Bonitätsbewertung durch die Agentur Moody’s rechnen. Die Kreditbewertungsagentur nahm am Mittwoch ihren Ausblick für die Verbindlichkeiten des Daimler-Konzerns von „positiv“ von „stabil“ zurück. Darin spiegelten sich die schlechteren Bedingungen auf den Weltmärkten für Pkw und Nutzfahrzeuge wider, begründete Moody’s den Schritt.

Continental-Aktien fielen um 3,8 Prozent. Gerüchte über Probleme bei der Übernahme durch Schaeffler hatten den Kurs gedrückt. Die Gruppe macht sich den gefallenen Kurs der Continental-Aktie nun zunutze. Das fränkische Familienunternehmen kauft Aktien über den Markt und spart damit Geld beim Einstieg bei dem Autozulieferer.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite auf 4,04 (Vortag: 4,06) Prozent. Der Rentenindex stieg um 0,17 Prozent auf 117,175 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,28 Prozent auf 114,23 Zähler. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3625 (Dienstag: 1,3752) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7339 (0,7272) Euro.Tsp

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