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Börse: Minus in allen Branchen

Schwache Vorgaben aus Japan und den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch deutlich ins Minus gezogen. Der Leitindex Dax notierte kurz vor Handelsschluss vier Prozent niedriger bei 4593 Punkten.

Schwache Vorgaben aus Japan und den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch deutlich ins Minus gezogen. Der Leitindex Dax notierte kurz vor Handelsschluss vier Prozent niedriger bei 4593 Punkten. Auch der M-Dax mittelgroßer Werte fiel um 3,9 Prozent auf 5376 Punkte. Der Technologieindex Tec-Dax, der am Vortag noch deutlich gestiegen war, geriet am Mittwoch ebenfalls in den Abwärtssog und sank um fünf Prozent auf 533 Punkte.

„Alle haben Geld in den vergangenen Wochen verloren, jetzt traut sich keiner mehr etwas zu tun“, sagte ein Börsianer. Für Kursgewinne von ein paar Prozent wolle keiner den Helden spielen, meinte ein anderer.

An den Börsen werde darauf gewettet, dass schon bald eine weltweite Rezession einsetze, erläuterte ein Börsianer. „Man befürchtet, dass die Quartalszahlen der Unternehmen künftig noch schlechter ausfallen werden.“ AT&T und Boeing enttäuschten bereits mit ihren Zahlen die Markterwartungen. „Das drückt die Stimmung“, sagte ein Händler. Der US-Pharmakonzern Merck will 7200 Stellen streichen.

Die Verlierer im Dax zogen sich durch alle Branchen. Die heftigsten Abschläge verbuchten der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) und der Handelskonzern Metro mit knapp zehn Prozent. Münchener Rück verloren drei Prozent. Ebenfalls stark unter Druck standen die Allianz-Aktien, die um 8,5 Prozent fielen. Händler berichteten von Gerüchten, Allianz wolle die Dividende für 2008 senken. Der Konzern wollte dazu nicht Stellung nehmen. „So ein Gerücht ist in einem pessimistischen Markt ein gefundenes Fressen“, sagte ein Händler. Andere Börsianer erklärten die Abschläge der Versicherer mit Nachwirkungen der Gewinnwarnung von Hannover Rück am Dienstag. Der weltweit viertgrößte Rückversicherer hatte seine Gewinnprognosen wegen hoher Abschreibungen auf Aktien zurückgenommen.

Beim Autobauer Daimler rechnen Händler mit schlechten Nachrichten: Einen Tag vor Bekanntgabe der Quartalszahlen gaben die Titel 6,7 Prozent nach. „Schließlich hat Daimler mehrfach darauf hingewiesen, dass sich die Marktbedingungen verschlechtert haben“, sagte ein Händler.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,82 Prozent (Vortag: 3,93) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,23 Prozent auf 118,45 Punkte. Der Bund Future gewann 0,55 Prozent auf 116,18 Punkte. Der Kurs des Euro fiel deutlich: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2843 (Dienstag: 1,3184) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7786 (0,7585) Euro. Tsp

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