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Börse: Schaukelbörse

Schlechte Konjunkturdaten aus den USA haben am Ende einer turbulenten Börsenwoche Hoffnungen auf eine durchgreifende Kurserholung an den Aktienmärkten am Freitag zunächst zunichte gemacht. Die Kurse stabilisierten sich aber im Handelsverlauf.

Schlechte Konjunkturdaten aus den USA haben am Ende einer turbulenten Börsenwoche Hoffnungen auf eine durchgreifende Kurserholung an den Aktienmärkten am Freitag zunächst zunichte gemacht. Die Kurse stabilisierten sich aber im Handelsverlauf. Der Dow-Jones-Index sackte in den ersten 30 Handelsminuten zunächst um mehr als 200 Punkte oder 2,9 Prozent ab. Zuvor hatte das US-Handelsministerium mitgeteilt, der Bau neuer Häuser und Wohnungen in den USA habe mit 817 000 Einheiten im September den niedrigsten Wert seit Januar 1991 erreicht. Damals steckten die USA in einer Rezession. Außerdem hat die Sorge vor einer langanhaltenden Rezession die amerikanischen Verbraucher erfasst. Der Index für das Konsumentenvertrauen brach im Oktober so stark ein wie noch nie.

Der deutsche Aktienmarkt, der mit einem kräftigen Plus von rund vier Prozent in den Handel gestartet war, gab bis zum Nachmittag einen großen Teil seiner Gewinne wieder ab. Kurz vor Handelsschluss notierte der Dax bei 4704 Punkten – ein Plus von 1,7 Prozent. „Die Anleger halten die Aktien derzeit für unterbewertet, fürchten aber weitere Rückgänge“, sagte ein Händler.

Die Börsen rund um den Globus hatten in dieser Woche eine rasante Berg- und Talfahrt hingelegt. Mit einem Kursfeuerwerk reagierten sie am Montag auf die Beschlüsse von G-8 und Euro-Gruppe zur Stabilisierung der Finanzmärkte. So verzeichnete der Dax ein Rekordplus von elf Prozent, der Dow Jones schoss 936 Punkte in die Höhe. Ab Mittwoch dominierten jedoch Sorgen vor einem Abgleiten der Weltwirtschaft in eine Rezession die Börsen. An diesem Tag verlor der Dax sieben Prozent oder 340 Punkte, am Donnerstag ging es noch einmal um mehr als 200 Zähler nach unten. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer sackte unter 4700 Punkte.

„Die Schaukelbörse wird uns erhalten bleiben. Ich hoffe nur, dass die Intraday-Ausschläge weniger werden“, meinte Händler Stefan Scharffetter von Baader Wertpapierhandelsbank. Auch die Entwicklung der Aktienkurse an der Wall Street sei unvorhersehbar, sagten amerikanische Marktstrategen.

Stärkster Dax-Wert war am Freitag Eon (plus 1,9 Prozent). Am schwächsten notierte VW mit einem Minus von 9,9 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,97 (Vortag: 4,04) Prozent. Der Rentenindex stieg um 0,38 Prozent auf 117,68 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,47 Prozent auf 114,66 Zähler. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3404 (Donnerstag: 1,3507) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7460 (0,7404) Euro. Tsp

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