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Börse: Schwacher Dollar hebt Goldpreis auf Rekordhoch

Die Spekulationen um eine Ablösung des Dollar als Zahlungswährung im Rohstoffhandel hat das Vertrauen in die US-Währung gesenkt. Anleger investieren nun in Gold.

Der Goldpreis hat einen Rekordstand erreicht: Am Mittwochvormittag kostete eine Feinunze (etwa 31 Gramm) des Edelmetalls 1046,65 US-Dollar und damit etwas mehr als zum Rekordstand am Dienstag mit 1043,45 Dollar. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erhöhte ihre Prognose für den Goldpreis auf Sicht von zwölf Monaten auf 1100 Dollar.

Grund für den jüngsten Schub sind vor allem Spekulationen über eine angebliche Ablösung des US-Dollar als Zahlungswährung für Rohöl. Dies hatte die US-Währung bereits am Dienstag massiv unter Druck gesetzt und den Goldpreis in die Höhe getrieben.

Britische Medien hatten berichtet, dass arabische Golfstaaten diesbezüglich Gespräche mit Russland, China, Japan und Frankreich führen. Dem Bericht der Tageszeitung The Independent zufolge ist stattdessen ein Währungskorb im Gespräch, der unter anderem den japanischen Yen, den chinesischen Yuan, den Euro und Gold einschließen solle. Dazugehören solle auch die geplante neue Gemeinschaftswährung für Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait und Katar, hieß es unter Berufung auf Finanzkreise in den Golf-Staaten und China.

Mehrere arabische Staaten dementierten die Meldungen umgehend. "Diese Nachricht hat überhaupt keinen Wahrheitsgehalt", zitierte der Nachrichtensender Al-Arabija den Chef der saudischen Zentralbank, Mohammed al-Dschassir. Auch Frankreich dementierte. "Es ist nicht auf der Agenda", sagte Frankreichs Wirtschaftsministerin Christine Lagarde. Bei dem Bericht handele es sich um Spekulation.

Ein weiterer Grund für den anziehenden Goldpreis ist die steigende Nachfrage in Indien. Dort wandert während im Herbst das meiste Gold über die Ladentheke, da sich zu dieser Zeit besonders viele Paare das Ja-Wort geben. Auch an religiösen Feiertagen, die sich ebenfalls im Herbst häufen, wird in Indien gerne das gelbe Edelmetall verschenkt.

Ein weiterer Grund für den hohen Goldpreis sind anhaltende Befürchtungen vor einer steigenden Inflation. So können die Notenbanken trotz anderslautender Bekundungen die Angst vor steigenden Teuerungsraten nicht zerstreuen. Befürchtet wird, dass die milliardenschweren Liquiditätsspritzen der Währungshüter während der Finanzkrise die langfristige Inflation anheizen. Gold gilt traditionell als Inflationsschutz.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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