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Börse: VW treibt den Dax vor sich her

Was sich seit Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt abspielt, dürfte einmalig in der Geschichte des deutschen Börsenhandels sein. Einer geradezu explodierenden VW-Aktie stehen Verkäufe vieler anderer Dax-Titel gegenüber.

Was sich seit Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt abspielt, dürfte einmalig in der Geschichte des deutschen Börsenhandels sein. Einer geradezu explodierenden VW-Aktie stehen Verkäufe vieler anderer Dax-Titel gegenüber. Seit Montag sind VW-Aktien in der Spitze um 377 Prozent oder fast 800 Euro in die Höhe geschossen. Da mit der Kursexplosion wiederum das Gewicht der Aktie im Dax-Index steigt, wird der Leitindex fast ausschließlich von den VW-Papieren in die Höhe getrieben. Festere Vorgaben aus Asien taten ein Übriges. Zudem wurde erwartet, dass die US–Notenbank Fed die Zinsen um 0,5 Prozentpunkte auf ein Prozent senkt.

Ein freundlicher Börsenstart in den USA gab dem Dax weiteren Antrieb. Die Hoffnung auf eine Entspannung der Lage an den Kreditmärkten überwog dabei die Angst vor einer globalen Rezession. Am Ende des Tages notierte der Dax im Xetra-Handel bei 4823 Punkten (plus 11,28 Prozent). Der M-Dax stieg um 1,24 Prozent auf 4870 Zähler. Der Tec-Dax gewann ein Prozent auf 462 Punkte.

In den USA kam es angesichts der Erwartung sinkender Zinsen zu einem wahren Kursfeuerwerk. Der Dow Jones legte nach vorläufigen Berechnungen um 889,35 Punkte oder 10,9 Prozent zu auf 9065,12 Punkte. Dies ist nach Punkten der zweithöchste Tagesgewinn in der Geschichte der New Yorker Börse.

Zu den größten Verlierern in Deutschland zählten gestern die Finanzwerte, neben Deutscher Bank und Commerzbank wurden auch Postbank-Aktien verramscht. Zur Erholung setzten dagegen die Chemie- und Industriewerte an. Europas größter Softwarehersteller SAP senkte wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes seine Margenerwartung für 2008. SAP-Aktien wechselten mehrfach die Richtung und notierten zuletzt bei minus 4,6 Prozent. Auch Metro-Aktien mussten Verluste von gut neun Prozent hinnehmen. Es wird befürchtet, dass die Finanzkrise schließlich auch die Verbraucher erreicht und diese sich mit Käufen zurückhalten.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,73 (Vortag: 3,66) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,51 Prozent auf 118,51 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,17 Prozent auf 117,27 Punkte. Der Kurs des Euro erholte sich wieder etwas und stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2526 (1,2460) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7983 (0,8026) Euro. Auch hier machte sich die erwartete Zinssenkung durch die Fed bemerkbar. „Die Stabilisierung an den Aktienmärkten hat den Euro gestützt“, sagte Rainer Sartoris, Devisenexperte vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Der japanische Yen beendete seinen Höhenflug gegenüber dem US–Dollar. Noch am Montag hatte die japanische Währung ein 13-Jahres-Hoch von 91,93 Yen pro Dollar erreicht. Am Dienstag zahlten Anleger bereits wieder 95,27 Yen für einen Dollar. Tsp

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