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Börsen: Dow Jones bricht ebenfalls dramatisch ein

Nachdem der deutsche Aktienindex aufgrund von Rezessionsängsten mit hohen Verlusten kämpft und zeitweise auf ein Vierjahrestief gefallen ist, setzt sich die Negativserie an der Wall Street fort. Zuvor ging es bereits an der Börse in Tokio abwärts aufgrund von Panikverkäufen.

Die Börsen in den USA sind ebenfalls mit starken Verlusten am Freitag in den Handel gestartet. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) sackte in den ersten Handelsminuten um 5,19 Prozent oder 451,05 Punkte auf 8240,20 Zähler ab. Händlern zufolge hat die Angst vor einer globalen Rezession die weltweiten Aktienmärkte in eine Abwärtsspirale getrieben. Auch die zuletzt veröffentlichten US-Unternehmenszahlen und Ausblicke drückten auf die Stimmung, hieß es am Markt. Aus Furcht vor noch stärkeren Verlusten hätten zudem Hedge Fonds und andere institutionelle Investoren Geld aus den Märkten abgezogen.

Dax fällt auf neues Jahrestief

Zuvor fiel der Dax auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren und brach bis zum Mittag um 10,43 Prozent auf 4048 Punkte ein. Zeitweise lag der Dax bei 4015 Punkten auf dem tiefsten Stand seit November 2004. Auslöser für die neue steile Talfahrt waren die Angst vor einer globalen Rezession und ein massiver Ausverkauf an den internationalen Aktienmärkten. Im Laufe des Nachmittags erholte sich der Dax wieder etwas und schloss mit 4295,67 Punkten und einem Minus von 4,96 Prozent. Im Juli dieses Jahres war noch spekuliert worden, ob der Dax die psychologisch wichtige Marke von 9000 Punkten überspringt. Damals notierte der deutsche Aktienindex bei über 8000 Punkten und feierte ein Allzeithoch.

Von dieser Euphorie ist gegenwärtig nichts mehr zu spüren: Vielen Investoren gehe es "inzwischen ums nackte Überleben", sagt Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank in Frankfurt. "Für Illusionen ist kein Platz mehr da. Es ist fast wie im Schlussverkauf: Alles muss raus!" Die ersten Börsianer sprachen von einer Kapitulation der Investoren.

Gewinnwarnung von Sony

Zuvor beendete die Aktienbörse in Tokio die Woche mit schweren Verlusten. Grund ist die Sorge über die Folgen des globalen Wirtschaftsabschwungs und die verhaltene Aussicht japanischer Unternehmen. Nach einer Gewinnwarnung des Elektronikkonzerns Sony kam es am Freitag laut Händlern zu Panikverkäufen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte schloss erstmals seit Mai 2003 unter der Marke von 8000 Punkten bei 7649,08 Punkten. Damit verlor er im Vergleich zum Vortag 9,60 Prozent. Broker warnten, dass Sonys Gewinnwarnung der Auftakt für ähnliche Korrekturen bei anderen großen japanischen Unternehmen sein könnte, die in der kommenden Woche ihre Zwischenbilanzen bekanntgeben.

Die Stimmung am Markt wurde zusätzlich durch die Entwicklung am Devisenmarkt belastet, wo der Dollar kurzzeitig auf das Niveau von 95 Yen und damit auf den tiefsten Stand zum Yen seit 13 Jahren sackte. Zum Mittag tendierte der Dollar mit 96,07 Yen nach 97,68 Yen am späten Vortag. Der Euro notierte leichter mit 1,2782 Dollar nach 1,2819 Dollar am späten Vortag. Zum Yen lag der Euro ebenfalls schwächer bei 122,85 Yen nach 125,22 Yen am späten Vortag.

Reform des Finanzsystems

Die Europäische Union und Asien wollen die Finanzkrise derweil mit einer groß angelegten Reform des internationalen Währungs- und Finanzsystems eindämmen. Das geht aus dem Entwurf für eine Erklärung des Asien-Europa-Gipfels (ASEM) in Peking hervor. Demnach sprechen sich die Staats- und Regierungschefs dafür aus, die Aufsicht und die Regulierung aller Akteure auf den Finanzmärkten zu verstärken - vor allem deren Haftung. Alle Länder sollten die Geld-, Finanz- und Steuerpolitik verantwortungsvoll regulieren. Aufstrebende Länder in Asien wie China und Indien sollten eine größere Rolle übernehmen.(imo/dpa/AFP)

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