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Deutsche Bank: Ackermann macht Soziales zur Chefsache

Korruption bei Siemens, Abhörskandal bei der Telekom, Diskussion um Managergehälter – auch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat erkannt, dass es um das Ansehen der Konzerne und ihrer Manager in Deutschland nicht gut steht.

Zwischen einem Geschäftstrip in die USA, einer Vorstandssitzung in Frankfurt und einem Abendtermin in Athen nimmt sich der Deutsche-Bank-Chef am Dienstag Zeit, um erstmals persönlich den jährlichen Bericht über die „Gesellschaftliche Verantwortung“ der Bank vorzustellen. Gerade mal zehn Minuten dauert die Rede Ackermanns, dann muss er wieder zum Flieger.

Die Bank wolle ihr Geld auf „sozial möglichst verantwortungsbewusste Weise“ verdienen, betont Ackermann. „Kein Geschäft ist es wert, den guten Ruf und die Glaubwürdigkeit der Deutschen Bank aufs Spiel zu setzen.“

82 Millionen Euro und damit knapp ein Prozent des Vorsteuergewinns hat die Bank 2007 für soziale, Umwelt-, Bildungs- und Kulturprojekte oder für Mikrokredite in armen Ländern bereitgestellt. Zudem will das Institut das Engagement der Mitarbeiter stärken. Jeder einzelne Banker bekommt jedes Jahr einen freien bezahlten Arbeitstag, um bei sozialen oder Umweltvorhaben mit anzupacken. Zwölf Prozent der Deutschbanker engagieren sich bisher, 20 Prozent sollen es 2010 sein. Und ökologischer will die Bank werden: Schon heute kommen 100 Prozent des Stroms für die Bank in Deutschland, Italien und der Schweiz aus erneuerbaren Quellen.

Kritik gibt es dennoch. So werfen Umweltschützer der Bank vor, Bergbau- und Ölfirmen im Kongo, im Sudan und in Indonesien mitzufinanzieren,die den Bürgerkrieg fördern und die wenig Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Die Bank weist dies zurück, alles sei geprüft, im Übrigen gebe man zu Einzelengagements keine Auskunft. 

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