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EZB: Leitzins bleibt wegen Finanzmarktkrise unverändert

Der Aufschwung in Europa ist noch immer gefährdet. Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins im Euro-Raum deshalb vorerst unverändert bei vier Prozent.

Wegen der Finanzmarktkrise und des starken Euro bleibt der wichtigste Leitzins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld konstant. Beide Entwicklungen bedrohen den Aufschwung in Europa. Damit rückt die Notenbank weiter von ihrem Kurs der Zinserhöhungen ab. Bereits im September hatte sie auf eine ursprünglich geplante Zinsanhebung verzichtet.

Die meisten Ökonomen hatten wegen der anhaltenden Unruhe an den Finanzmärkten infolge der US-Immobilienkrise mit diesem Schritt gerechnet. Wegen der Engpässe am Geldmarkt musste die Notenbank in den vergangenen Wochen den Banken mehrfach zusätzliche Finanzspritzen in Milliardenhöhe zur Verfügung stellen. Die Mehrheit der Volkswirte rechnet damit, dass die Notenbank bis Jahresende nicht mehr an der Zinsschraube dreht. Manche Politiker und Gewerkschaften fordern bereits Zinssenkungen.

Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der EZB werden am Nachmittag erwartet, wenn EZB-Präsident Jean-Claude Trichet auf einer Pressekonferenz in Wien die Gründe für die Entscheidung erläutern wird. Dabei dürfte er auch die aktuelle Lage an den Geld- und Finanzmärkten und die Risiken für die Realwirtschaft beurteilen. (mit dpa)

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