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Finanzkrise: Börse in Tokio bricht ein

Der Kurssturz an der Wall Street hat auch die Börsen in Asien auf Talfahrt geschickt. Besonders dramatisch waren die Verluste an Tokios Börse. Der Nikkei verlor zeitweise über elf Prozent. In den USA will Präsident Bush am Freitag in einer erneuten TV-Ansprache die Öffentlichkeit beruhigen.

Nach den Panikverkäufen an der Wall Street am Vortag ist auch die Börse von Tokio zu Beginn des Handels am Freitag massiv eingebrochen. Der Nikkei-225 verlor am Morgen mehr als elf Prozent und notierte erstmals seit 2003 unter 9000 Punkten. Er schloß bei 8276,43 Punkten. Auch in Südkorea und Australien brachen die Aktienmärkte weiter ein.

Versicherung Yamato Life Insurance ist pleite

Der Nikkei-225 verlor in der ersten Handelsstunde 1042,08 Punkte und notierte bei 8115,41 Zählern. Das entsprach einem Minus von mehr als elf Prozent. Die japanische Finanzaufsicht teilte überdies mit, die Versicherung Yamato Life Insurance sei pleite - sie ist die erste japanische Versicherung, die Opfer der globalen Finanzkrise wurde. Auch an anderen Handelsplätzen brachen die Kurse ein: In Sydney verloren die Aktien mehr als sieben Prozent im frühen Handel, auch in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul verzeichnete die Börse ein frühes Minus von 7,5 Prozent, in Singapur fielen die Kurse am Morgen ebenfalls um mehr als sieben Prozent.

Erneute TV-Ansprache von Bush geplant

Am Donnerstag hatten Panikverkäufe an der Wall Street einen Einbruch des US-Index Dow Jones ausgelöst, der Leitindex fiel erstmals seit fünf Jahren unter die 9000-Punkte-Marke. Die vertrauensbildenden Maßnahmen von Regierungen und Zentralbanken erwiesen sich damit zunächst als wirkungslos.

Angesichts der fortdauernden Unsicherheit will sich US-Präsident George W. Bush am Freitag erneut an die Öffentlichkeit wenden. "Wegen der andauernden Unbeständigkeit der Märkte wird der Präsident morgen im Rosengarten eine Erklärung abgeben", sagte seine Sprecherin Dana Perino am Donnerstagabend. Darin werde er "dem amerikanischen Volk versichern, dass die Wirtschaftsführer sehr offensiv alles tun, um unser Finanzsystem zu stabilisieren", sagte Perino.

Demokraten fordern G-8-Krisengipfel

Die im US-Kongress mehrheitlichen Demokraten verlangten unterdessen von Bush, er solle einen Krisengipfel der sieben größten Industrienationen und Russlands (G-8) einberufen. In einer gemeinsamen Erklärung der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und Senats-Mehrheitsführer Harry Reid hieß es, "das amerikanische Volk und die Welt erwarten von den USA eine Führungsrolle". "Es muss mehr getan werden, um konzertierte internationale Bemühungen im Kampf gegen die globale Wirtschaftskrise zu demonstrieren", verlangten die beiden Politiker. "Wir haben auf nationaler Ebene gehandelt, jetzt müssen wir global handeln." Bereits am Freitag wollten in Washington die Finanzminister der größten Industrienationen (G7) zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen in der Krise zu beraten. (tow/dpa/AFP)

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