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Finanzkrise: Hypo Real Estate braucht noch mehr Staatshilfe

Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate will nun auch Mittel aus dem 500 Milliarden Euro schweren Rettungsfonds der Bundesregierung zur Stabilisierung der deutschen Bankenbranche in Anspruch nehmen. 50 Milliarden Euro Hilfe sind ihr bereits vor Wochen zugesagt worden.

Zwar befänden sich die Verhandlungen über das bereits Anfang des Monats von Bundesregierung und Finanzindustrie eigens für die Bank geschnürte Rettungspaket in der Endphase, teilte der Konzern am Mittwochmorgen in München mit. Um in der Zwischenzeit den kurzfristigen Bedarf sicherzustellen, habe man am Dienstag aber auch beim Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) eine Liquiditätsbereitstellung in Höhe von 15 Milliarden Euro durch die Bundesbank beantragt. Es werde mit einer kurzfristigen Entscheidung gerechnet, hieß es.

Darüber hinaus wolle man "einen Antrag auf weitergehende, umfassende Unterstützung - einschließlich etwaiger Kapitalmaßnahmen - beim SoFFin stellen", teilte das Unternehmen weiter mit. Mit der Inanspruchnahme des Fonds wolle man "den zusätzlichen Refinanzierungsbedarf der Gruppe absichern und damit die Grundlage für deren mittelfristige Repositionierung schaffen".

Bisher nur Landesbanken an Staatshilfe interessiert

Nachdem die Hypo Real Estate im Zuge der internationalen Finanzkrise in massive Geldnöte geraten war, hatten Regierung und Finanzwirtschaft am 6. Oktober ein eigenes Rettungspaket in Höhe von insgesamt 50 Milliarden Euro für die Bank angekündigt. Die Verträge darüber würden "derzeit endverhandelt", hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Die vollständige Bereitstellung der Liquiditätslinien solle bis Mitte November erfolgen.

Vor zwei Wochen hatte die Bundesregierung dann in einem Eilverfahren das Gesetz für ein Paket zur Rettung der gesamten deutschen Finanzbranche durch Bundestag und Bundesrat gebracht. Es sieht Bundesbürgschaften von 400 Milliarden Euro und Eigenkapitalhilfen von bis zu 80 Milliarden Euro vor. Bisher haben lediglich die Landesbanken BayernLB, WestLB und die HSH Nordbank signalisiert, den Rettungsfonds in Anspruch nehmen zu wollen. (imo/dpa)

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