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Finanzkrise: Manager sollen mit Privatvermögen haften

SPD und Union sind sich einig: In Zeiten der Finanzkrisen müssen Manager eine größere Verantwortung für ihre Fehler übernehmen. Der Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion, Hans-Peter Friedrich (CSU), verlangt eine Haftung in Höhe von zwei Jahresgehältern.

Angesichts der Finanzkrise fordern Politiker aus SPD und Union eine verstärkte Haftung für Manager. "In den USA haften Manager mit ihrem Privatvermögen. Das sollten wir auch in Deutschland machen", sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles der "Bild am Sonntag". Der Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion, Hans-Peter Friedrich (CSU), schlug dabei eine Haftung in Höhe von zwei Jahresgehältern vor. Jeder mittelständische Unternehmer habe ein hohes persönliches Haftungsrisiko, sagte er dem Blatt. "Es kann nicht sein, dass angestellte Manager, zum Beispiel von Banken, für Schäden, die sie anrichten, nur in den seltensten Fällen zur Haftung herangezogen werden können. Das müssen wir ändern", ergänzte Friedrich.

Entschädigung für Kleinanleger

Die Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, verlangte eine Entschädigung der Kleinanleger. Wenn die Große Koalition eine Bürgschaft in Höhe von mehreren Milliarden Euro für eine Bank bewillige, dann müsse sie auch Mittel für Kleinanleger freigeben, die ihre Notreserven verloren hätten, sagte sie der Zeitung. "Da muss es Härtefallregelungen geben, sonst stimmt die soziale Balance nicht und bei den Menschen entsteht Verbitterung", ergänzte Mascher.

Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" erwartet eine überwältigende Mehrheit der Deutschen in der Bankenkrise Unterstützung für Kleinanleger vom Staat. Demnach fordern 71 Prozent, dass der Staat nicht nur Banken, sondern auch Kleinanlegern helfen soll, die ihr Vermögen infolge der Bankenkrise verlieren. Drei von vier Deutschen sind der Ansicht, dass Manager auch mit ihrem Privatvermögen haften sollten, wenn ihre Institute in Schieflage geraten. Nur 23 Prozent sprachen sich dagegen aus. Die Rettung der Banken durch Steuergelder ist der Umfrage zufolge umstritten. 49 Prozent sagen, der Staat solle die Banken nicht vor der Pleite retten. 45 Prozent halten dies hingegen für richtig. Für die Erhebung befragte Emnid am 1. Oktober insgesamt 501 Bundesbürger. (eb/AFP)

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