zum Hauptinhalt
Trader

© AFP

Finanzkrise: US-Börsen schließen sehr schwach

Weltweit geben die Aktienkurse am Montag nach. Der US-Leitindex Dow Jones verliert zwischenzeitlich über 800 Punkte - so viel wie nie zuvor an einem einzigen Tag. Trotz leichter Erholung landet er schließlich auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren.

Sorgen über einen Abschwung der Weltwirtschaft haben am Montag zeitweise für panikartige Stimmung an den US-Börsen geführt. Zeitweise brach der Leitindex Dow um 800 Punkte ein. Von einer Erleichterung über die Verabschiedung des Rettungsplans für die US-Finanzbranche war nichts zu spüren. Vielmehr standen Befürchtungen über eine bevorstehende übergreifende Rezession im Vordergrund, nachdem sich die Finanzkrise auch in Europa weiter verschärft hat. Die Talfahrt der vergangenen Woche wurde daher mit unvermindertem Tempo wieder aufgenommen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial sackte unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten und schloss mit minus 3,58 Prozent bei 9955,50 Zählern. Mit einem Verlust von fast 400 Punkten landete er auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren. Damit erholte er sich in der letzten Handelsstunde von seiner spektakulären Talfahrt.

Ärger um US-Bank Wachovia

Wiederholt standen vor allem Finanzwerte im Mittelpunkt des Interesses: Im Übernahmekampf um die viertgrößte US-Bank Wachovia steht US-Medien zufolge als Kompromiss eine Zerschlagung des Instituts zur Diskussion. Die beiden Kaufinteressenten Citigroup und Wells Fargo verhandelten über eine Aufteilung der Bank, berichtete das "Wall Street Journal". Citigroup verklagte Wachovia zugleich auf Schadenersatz und Strafzahlungen von insgesamt 60 Milliarden Dollar (44 Milliarden Euro), wenn die bereits vor einer Woche verkündete Übernahme scheitern sollte. Die Citi-Aktien verloren 5,12 Prozent auf 17,41 Dollar und die von Wachovia sanken um 6,92 Prozent auf 5,78 Dollar. Wells Fargo hielten sich dagegen mit minus 2,66 Prozent auf 33,64 Dollar vergleichsweise moderat.

Der Finanzkonzern Bank of America (BoA) stimmte nach der Übernahme des US-Immobilienfinanzierers Countrywide einem Milliardenvergleich zugunsten amerikanischer Hausbesitzer zu. Rund 400.000 in Not geratene Kreditnehmer sollen Erleichterungen von insgesamt mehr als 8,4 Milliarden Dollar erhalten. Die Einigung ist Behörden zufolge der bislang größte Vergleich dieser Art in den USA und soll den Weg für weitere Abkommen mit anderen Banken ebnen. Die BoA-Aktie gab als schwächster Wert im Dow Jones um 6,55 Prozent auf 32,22 Dollar nach.

Der Euro gab kräftig nach, erholte sich aber später und notierte am späten Abend wieder über 1,35 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3634 (Freitag: 1,3834) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7335 (0,7229) Euro. (ck/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false