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Finanzkrise: US-Großbank Citigroup wird teilverstaatlicht

Die Finanzkrise treibt die einst weltgrößte Bank Citigroup in die Arme des Staates: Angesichts neuer überraschender Milliardenlöcher weitet die US-Regierung ihre Beteiligung an der taumelnden Bank massiv aus.

Die New Yorker Citigroup, eine der größten Banken der Welt, wird teilweise verstaatlicht. Künftig hält der Staat als größter Anteilseigner bis zu 36 Prozent. Die Teilverstaatlichung heizte am Freitag in den USA Spekulationen über weitere teilweise oder komplette Bankenübernahmen durch die Regierung weiter an. Der historische Schritt erfolge über eine Umwandlung von maximal 25 Milliarden Dollar an bestehenden Vorzugsaktien des Staates in Stammaktien, gab die Bank in New York bekannt. Bedingung der US-Regierung: Auch private Investoren müssen zuvor über diesen Weg mindestens in derselben Höhe zur Stärkung der Kapitalbasis beitragen.

Die Citigroup gab zusätzlich neue enorme Wertberichtigungen von 9,6 Milliarden Dollar (7,5 Mrd Euro) vor Steuern bekannt. Damit beschleunigt sich die Krise für die einst weltgrößte Bank nochmals dramatisch: Ihr Jahresverlust für 2008 steigt rückwirkend massiv auf 27,7 Milliarden Dollar - erst vor knapp sechs Wochen hatte das Institut noch neun Milliarden Dollar weniger Minus erwartet. Die Bank gehörte schon bisher zu den weltweit größten Verlierern der Finanzkrise.

Der Verwaltungsrat der Citigroup wird zudem auf Druck der Regierung massiv umgebaut. Sobald als möglich soll die Mehrheit der Mitglieder von außen kommen und unabhängig sein. Spekulationen über eine mögliche Ablösung von Konzernchef Vikram Pandit bestätigten sich dagegen zunächst nicht. Größere Investoren wie etwa Singapurs Staatsfonds GIC haben laut Citigroup ihre Beteiligung an dem Kapitalschritt bereits zugesagt. Sollten alle Parteien mitziehen, würde das Eigenkapital der Bank von bisher knapp 30 auf rund 81 Milliarden Dollar aufgestockt. (jam/dpa/AFP)

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