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Finanzmarkt im Umbruch: Morgan Stanley prüft Fusion

Im Sog der Finanzkrise geht die Welle von Übernahmen und Zusammenschlüssen von Bankhäusern weiter. Morgan Stanley prüft nach Medienberichten eine Fusion mit einem anderen Finanzhaus. Und auch in Großbritannien tut sich einiges auf dem Finanzmarkt.

Wie die "New York Times" am Mittwochabend in ihrer Onlineausgabe berichtete, prüft die in Bedrängnis geratende US-Investmentbank Morgan Stanley eine Fusion mit einem anderen Finanzhaus. Als möglichen Partner für Morgan nannte die Zeitung die US-Bank Wachovia. Zudem habe sich auch die größte US- Sparkasse Washington Mutual selbst zum Verkauf gestellt.

Unterdessen wird die angeschlagene britische Hypothekenbank Halifax Bank of Scotland (HBOS) nach Berichten der BBC vom Finanzkonzern Lloyds TSB übernommen. Die Vorstände beider Banken hätten sich auf eine Fusion zu 232 Pence pro HBOS-Aktie geeinigt, hieß es in der Nacht zum Donnerstag. Eine offizielle Bestätigung wurde im Laufe des Tages erwartet.

Starke Kursverluste

Wachovia, die viertgrößte Bank der USA, habe Morgan Stanley gegenüber selbst Interesse an einem Zusammenschluss geäußert, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Insider. Auch andere Banken hätten bereits angeklopft. Morgan Stanley hatte an der Börse zuletzt immer stärkere Kursverluste erlitten. Am Mittwoch war die Aktie erneut um 24 Prozent auf 21,75 Dollar abgestürzt. Ähnliche Verluste hatten in den vergangenen Tagen bereits mehrere andere Finanzhäuser in die Pleite oder zum Verkauf gezwungen. So sind wegen der Kreditkrise von einst fünf unabhängigen US-Investmentbanken nur noch Morgan Stanley und Goldman Sachs übrig.

Auch bei Washington Mutual liefen bereits Verkaufsgespräche, berichtete die "New York Times" nach US-Börsenschluss unter Berufung auf Insider. Zu den möglichen Käufern zählten die britische Bank HSBC sowie die US-Häuser J.P. Morgan Chase und Wells Fargo, hieß es weiter. Auch der US-Finanzkonzern Citigroup habe erstes Interesse an Washington Mutual (WaMu) angemeldet, berichtete das "Wall Street Journal". Über einen Verkauf war bereits mehrfach spekuliert worden. WaMu hatte dies aber stets als nicht nötig zurückgewiesen.

Eine Verschmelzung von Lloyds und HBOS würde in Großbritannien einen neuen Bankenriesen mit einem Marktwert von fast 38 Milliarden Euro schaffen. Lloyds und HBOS haben zusammen mehr als 3000 Filialen und 38 Millionen Kunden. Seit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers hatten HBOS-Aktien rund 70 Prozent ihres Werts verloren. Schon seit Monaten war über den Finanzzustand der Bank spekuliert und ein Zusammenbruch befürchtet worden. Die Fusion war aus Angst vor einer neuen Bankenpleite auf höchster politischer Ebene vorangetrieben worden. Mit Unterstützung der britischen Regierung sollten nach Medienangaben auch Wettbewerbshürden ausgeräumt werden. (mfa/dpa)

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